Vilseck: Tschung feierte seinen 90. Geburtstag - Als Vilsecker Nachtwächter weiter aktiv
Zum 90. Geburtstag gratulierten dem „besten Nachtwächter der Welt“ (Bildmitte)
Bürgermeister Hans-Martin Schertl (rechts), sein Stellvertreter Thorsten Grädler (links) und Pater Jimmy Joseph (2.ter von links)
„Hört ihr Leut und lasst euch sagen, von mir kommen keine Klagen. Ich bin 90 Jahre alt, doch das lässt mich ziemlich kalt.“ So lautet der Spruch des Nachtwächters Tschung an seinem 90. Wiegenfest.
Eigentlich ist Josef Eierer nicht alt sondern jung, beziehungsweise jung geblieben
Als Nachwächter Tschung ist er seit 1995 in Vilseck unterwegs. Seine Stadtführungen und Auftritte bei den verschiedensten Veranstaltungen und Feiern kann man nicht mehr zählen. Es dürften mehr als 500 sein. Somit hat er den Namen seiner Heimatstadt weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt gemacht.
Diese seine Verdienste hatten Bürgermeister und Stadträte vor kurzem durch eine besondere Auszeichnung gewürdigt. „Auf die Bürgermedaille in Silber bin ich sehr stolz“, sagt Josef Eierer und zeigt sie seinen Gästen auch bei der Geburtstagsfeier, zu der sich die Vertreter von sechs Vereinen und viele Freunde und Bekannte die Klinke in die Hand gaben.
Auch die Bürgermeister Hans-Martin Schertl und Thorsten Grädler, sowie Pater Jimmy Joseph als Vertreter der Pfarreiengemeinschaft überbrachten Glückwünsche und Geschenke.
Nach seinem Tagesablauf gefragt, erzählte Tschung in seiner unnachahmlichen Art: „Bei mir kommt keine Langeweile auf“, schmunzelt er. „Mein Tag beginnt mit dem Lesen der Amberger Zeitung und des Pfarrbriefs, weil ich halt immer gut informiert sein will.“
Dann käme sein Rollator in Schwung, mit dem er seine Einkaufsrunde drehe und die Torhouder-Marianne kurz besuche, fügte er hinzu. Auch der obligatorische Mittagsschlaf sei bei ihm Pflicht. „Gegen Abend mache ich dann noch meinen täglichen Kontrollgang durch die Stadt“, berichtet der Nachtwächter. „Und in meinem Fernseh-Sessel lasse ich den Tag gemütlich ausklingen.“
Sein größtes Hobby sei der Fußball, strahlt er. Als ehemaliger Torhüter wäre das ja kein Wunder, und er verpasse auch im Fernsehen kein Spiel. Selbst bei den Heimspielen des FV Vilseck trifft man ihn noch regelmäßig auf dem Fußballplatz an.
Als Nachtwächter müsse er nun schon etwas kürzer treten, bedauert Josef Eierer. „Aber auf Wunsch mache ich gerne noch weiter, vorausgesetzt, dass ich gesund bleibe und mich jemand mit dem Rollator durch die Straßen schiebt.“
Also lautet das Fazit:
„Menschenwachen kann nichts nützen, Gott muss wachen, Gott muss schützen!“
Und dies ist ganz im Sinne des Jubilars und auch aller Vilsecker, die ihrem Nachtwächter Tschung von Herzen gratulierten.
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