Vilseck: Gottes Segen tanken - Bikergottesdienst beim Bergfest
Die Biker formten mit ihren Helmen ein Kreuzzeichen neben dem Altar. Pfarrer Andreas Giehrl rief den Segen auf alle Verkehrsteilnehmer herab
Der Motorrad-Gottesdienst ist längst zu einer schönen Tradition beim Vilsecker Bergfest geworden. Auch an diesem ersten Bergfestsonntag reihten sich wieder zahlreiche Maschinen hinter der Bergkirche auf, und die Biker scharten sich mit vielen weiteren Besuchern um den Freialtar.
Stadtpfarrer Hrudaya Madanu begrüßte bei strahlendem Sonnenschein seinen Mitbruder Pfarrer Andreas Giehrl aus Kallmünz, der früher selber Motorradfahrer war und die Anwesenden in humorvollem Dialekt auf den Tag und auf das Tanken von Gottes Segen einstimmte. Der Kirchenchor Sorghof mit Säm Kraus am Keyboard bereicherte die Feier mit rhythmischen Gesängen.
In seiner Predigt griff Pfarrer Giehrl das Evangelium vom Taubstummen auf, den Jesus geheilt hatte. Auch wir seien heute in gewisser Weise taubstumm geworden, meinte der Priester. Viele könnten sich in unserer Gesellschaft nicht mehr richtig mitteilen und seien auch kaum aufnahmefähig.
Dann teilte er weiße Blätter aus, auf denen nur ein schwarzer Punkt zu sehen war und merkte an, dass jeder nur den schwarzen Punkt wahrnehmen würde und nicht das große, weiße Umfeld. „Sehen wir nicht meist nur die dunklen Flecken in unserem Leben und übersehen das Helle und Schöne?“, fragte er.
„Richten wir doch unseren Blick wieder nach oben und reden wir wieder miteinander“, forderte er die Gläubigen auf. Die Dunkelheiten und das Negative könne man getrost dem Herrgott überlassen, denn er werde alles zum Guten wenden.
So legten die Gottesdienstbesucher ihre Sorgen zusammen mit einem Weihrauchkorn in eine Opferschale und somit symbolisch in die Hände Gottes.
In den Fürbitten betete man um Gottes Beistand für alle Verkehrsteilnehmer und Helfer bei Unfällen. Auch schloss man die Verstorbenen und alle Unfallopfer ins Gebet ein.
Nach der heiligen Messe besprengte Pfarrer Andreas Giehrl alle Gottesdienstbesucher, sowie die an der Bergkirche aufgereihten Maschinen und ihre Besitzer mit Weihwasser
Danach herrschte an den Verpflegungsständen und an der Getränkeausgabe großer Andrang, denn das gemeinsame, sonntägliche Mittagessen gehört zu einem richtigen Bergfest einfach dazu.
Beim abendlichen Taizé-Gebet mit Diakon Dieter Gerstacker fand der erste Bergfestsonntag einen besinnlichen und würdigen Ausklang.
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