Vilseck: Tradition der Emmaus-Wanderungen in Vilseck - Am 21. April soll es über Langensteg nach Sorghof gehen mit Einkehr im Schützenheim
In der Nähe des oberen Lohhofs legen die Emmaus-Wanderer 2010 eine Gebetspause ein. Die Kinder hatten sich dafür unterwegs kleine Holzkreuze gebastelt
Reinhard Bauer (links) freut sich über die rege Teilnahme.
Seit vielen Jahren pflegt die Pfarrei Vilseck am Ostermontag den schönen Brauch des Emmaus-Gangs. Dieser findet in Erinnerung an die Auferstehung Jesu statt, als sich zwei seiner Jünger auf den Fußmarsch in den Ort Emmaus begaben. Unterwegs schloss sich ihnen der auferstandene Heiland an und deutete ihnen die Schrift. Doch sie erkannten ihn nicht. Erst als sie am Ziel mit ihm Mahl hielten, gingen ihnen beim Brotbrechen die Augen auf.
Um dieses Andenken zu pflegen, organisiert der Pfarrgemeinderat seit 2003 am Ostermontag alljährlich eine Emmaus-Wanderung. Reinhard Bauer zeichnet dafür verantwortlich. Er sucht die Wegstrecke und die Einkehrstation aus und kümmert sich um den reibungslosen Ablauf.
Los geht es immer um 13.30 Uhr. Auf dem Kirchplatz, am Schwimmbad oder am Ziegelanger versammeln sich dann Kinder und Erwachsene zum Emmausgang, der sich meist über fünf Kilometer erstreckt.
„Wir waren schon in Sigl, Seiboldsricht, Gressenwöhr, Ebersbach, Adlholz, Oberschalkenbach und Kreuzberg“, erzählt Reinhard Bauer. Während der Coronazeit fiel die Wanderung zweimal aus.
„Zum Glück hatten wir meist gutes Wetter“, berichtet er. „Aber einmal hat es so geschneit, dass nur 16 Personen mitmarschierten. Die haben aber tapfer durchgehalten. Damals hatten die Gressenwöhrer Schützen Brotzeit für gut 40 Leute vorbereitet. Das war uns sehr peinlich.“
Eine Rekordteilnehmerzahl stellte man 2016 auf mit 83 Personen. Auf halbem Weg wird immer eine Gebetspause eingelegt und die Geschichte von den Emmaus-Jüngern vorgetragen. Michaela Kreuzer oder Monika Mrosek sprechen bei der kleinen Andacht mit den Kindern die Fürbitten. Und dann singt man gemeinsam ein Osterlied.
Am Ziel angekommen wartet auf die Buben und Mädchen jedes Mal eine österliche Überraschung. Hier dürfen sie kleine Osternester suchen, die Reinhard Bauers Eltern Georg und Maria vorbereitet und versteckt haben. Da gibt es immer ein großes Hallo zur Freude aller Teilnehmer. Die Süßigkeiten sind meist von Edeka-Kredler gespendet.
2011 hat der Osterhase die kleinen Süßigkeiten-Teller in einem Erdkeller bei Gressenwöhr versteckt
Die anschließende Einkehr darf natürlich, wie damals in Emmaus, nicht fehlen. Sowohl im Schützenheim Gressenwöhr oder im Feuerwehrhaus Ebersbach und auch in den anderen Gasthäusern ist die Wandergruppe stets willkommen. Nachdem sich alle gestärkt haben, geht es nach etwa einer Stunde wieder zurück nach Vilseck.
„Auch wenn sich einige mit dem Auto abholen lassen, fühlen sich doch alle hinterher wie richtige Emmaus-Jünger“, freut sich Reinhard Bauer und denkt auch schon wieder an das nächste Jahr.
Für den Ostermontag 2025 steht das Ziel bereits fest. Am 21. April soll es über Langensteg nach Sorghof gehen mit Einkehr im Schützenheim.
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