NACHLESE: Bergfest in Vilseck, Axtheid-Berg - Tag der Ehrenamtlichen
„Nichtstun ist keine Lösung!“ Mit großem Freimut spricht Pater Johannes Bosco (Bildmitte) über die Probleme in der Kirche und bittet die Zuhörer, sich in ihren Pfarreien ehrenamtlich zu engagieren
Die Vorabendmesse am Samstag war geprägt vom frohen Gesang des Kirchenchors Wutschdorf unter Leitung von Lukas Schöpf. Der religiöse Teil oblag dem Zelebranten und Prediger, Pater Johannes Bosco Ernstberger aus Eschenbach.
Einleitend gab er seiner Freude Ausdruck, dass er schon einige Male in Vilseck bei verschiedenen Anlässen Gottesdienst feiern durfte. Dem Spruch „Kurze Predigt, lange Bratwürst‘“ könne er heute nicht nachgeben, meinte er.
In ungezwungener Art sprach Pfarrer Ernstberger zum Thema „Weil wir Hoffnung haben, treten wir mit großem Freimut auf“, und das tat er auch persönlich.
Am Tag der Ehrenamtlichen, zu dem die schönsten Zeitwörter der Welt, „lieben und helfen“, gehören, sagte er: „Die Kirche lebt vom Mitmachen, und die Ehrenamtlichen sind das Rückgrat einer aktiven Kirche.“
Das Ehrenamt sei kein Selbstläufer mehr, denn viele würden es sich lieber mit fadenscheinigen Ausreden auf der Couch bequem machen und lieber ihrem Zeitvertreib nachgehen. Unangebrachte Kritik und Diffamierungen würde man sich jedoch schon erlauben, stellte der Pater freimütig fest. Dabei wäre es doch sinnvoller und wichtiger, sich selbst einzubringen mit den von Gott geschenkten Talenten, und wären sie noch so klein.
„Die Kirche ist kein Dienstleistungsbetrieb und kein Theater. Sie steht mächtig unter Druck und hat mit großen Problemen zu kämpfen, seien es die vielen Kirchenaustritte und Glaubenszweifel oder die Diskussion um das Zölibat, so der Priester.
„Heute sind Mitstreiter gesucht, die, getragen von der Hoffnung, etwas bewegen und Mut zur Veränderung an den Tag legen.“
Für die offenherzigen Worte dankte Pfarrgemeinderatsmitglied Reinhard Bauer dem freimütigen Prediger.
Stadtpfarrer Madanu schloss sich an und dankte allen Ehrenamtlichen der Pfarreiengemeinschaft für ihr Engagement. Er hoffe, dass sich auch für die Pfarrgemeinderatswahlen 2026 wieder beherzte Mitmacherinnen und Mitmacher finden, die sich ehrenamtlich einbringen.
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