Wiederinbesitznahme der renovierten Pfarrkirche St. Ägidius für ganze Gemeinde Grund zu danken
„Weißt du wo der Himmel ist, außen oder innen, eine Handbreit rechts und links, du bist mitten drinnen!“ Mit diesen Zeilen des geistlichen Dichters Wilhelm Willms leitete Pfarrer Dietmar Schindler seine Dankesrede ein. „Seit der Osternacht haben wir anschaubar den „Himmel“ mitten in unserer Stadt“, fügte er an. Die Wiederinbesitznahme der renovierten Pfarrkirche St. Ägidius war für die ganze Gemeinde Grund zu danken und zu feiern.
Nach dem Kirchenzug zogen Geistlichkeit, Festgäste und Fahnenabordnungen unter feierlichen Orgelklängen in den „himmlischen Festsaal“ ein. Generalvikar Michael Fuchs als Stellvertreter des Bischofs feierte die heilige Eucharistie.
Mit ihm am Altar standen neben Pfarrer Dietmar Schindler die Ruhestandsgeistlichen Hermann Kellner und Josef Wittmann, sowie Stadtpfarrer Franz Meiler aus Amberg, Pfarrer Johannes Kiefmann aus Schlicht und Pfarrer Dr. Christian Schulz aus Hahnbach. Das Jugendblasorchester mit Dirigent Hermann Hänsch und der neue Kirchenchor unter Leitung von Franz Winklmann gestalteten den Gottesdienst feierlich mit.
Prälat Fuchs freute sich, nach dem schrecklichen Brand vor mehr als zwei Jahren die Wiedereröffnung dieser herrlichen Kirche miterleben zu dürfen. Die Grüße von Bischof Rudolf Voderholzer überbringend sagte er: „Dieser Tag wird in die Geschichte der Pfarrei und der Stadt Vilseck eingehen“.
Er dankte besonders Pfarrer Schindler, der mit seinen Gremien viel Kraft und Energie aufwenden musste, um die Kirche St. Ägidius, das Zentrum des Glaubens, zu renovieren. Er sprach auch die Pfarreiengemeinschaft Vilseck/Schlicht an, die im Herbst gebildet wird, und wünschte, dass aus Nachbarschaft eine Gemeinschaft werden möge, in der alle aus gläubiger Überzeugung mitwirken und zusammenarbeiten werden. Mit dem Erteilen des Schlusssegens bat er den Herrn: „O lass im Hause dein uns all geborgen sein!“
Pfarrgemeinderatssprecherin Michaela Kreuzer begrüßte danach die Gäste im Pfarrsaal und erinnerte kurz an die 830 Tage, an denen man auf die Kirche St. Ägidius verzichten musste.
Vor dem Mittagsmahl im Pfarrheim dankte Dietmar Schindler allen, die sich in den zwei Jahren der Renovierungsphase tatkräftig engagiert hatten. Zunächst waren da die Feuerwehrleute, die mutig und professionell den Brand löschten und die Schäden durch sparsamen Wassereinsatz so gering wie möglich hielten.
Sein Dank galt weiter den beteiligten Firmen und Handwerkern, den Vertretern des Landesamtes für Denkmalpflege und den Restauratoren, die eng mit dem Architektenbüro em. Amberg zusammengearbeitet hatten.
Den Architekten Johann Ernst und Simone Walter sei es zu verdanken, dass durch sorgfältige Planung und umsichtige Begleitung die Maßnahme zügig durchgeführt werden konnte, betonte Schindler.
Mit einem großen „Vergelts Gott“ bedankte er sich bei der Finanzkammer der Diözese, die den Kostenanteil der Pfarrei zu 40 Prozent bezuschusste. Keine Erbsenzählerei habe die Bayerische Versicherungskammer betrieben. Sie übernahm den Schaden großzügig, gerade auch dort, wo man nicht genau zwischen Altschäden und Brandschäden trennen konnte.
Letztendlich sei es den vielen kleinen und großen Spendern zu verdanken, dass mittlerweile 120.000 Euro zusammengekommen seien, die die große Belastung der Pfarrei durch den Eigenanteil der Kosten gut abgefedert hätten. Dass Kirche und Dorf zusammengehören, habe auch der Stadtrat durch die Bewilligung eines großzügigen Zuschusses bestätigt.
„Einen Tag im Amt war Kirchenpfleger Thomas Pröls, als der Brand am 9. Januar 2013 ausbrach.“ Zusammen mit der Kirchenverwaltung habe Pröls sich mit viel Einsatz in die Aufgabe hineingekniet, führte der Geistliche aus. Obendrein sei er auch als zuverlässiger Handwerker stets vor Ort gewesen.
„Bei den vielen Putzaktionen, die von Maria Ernst und Michaela Kreuzer organisiert worden waren, haben viele freiwillige Helferinnen und Helfer zusammen mit den Mesnern das Gotteshaus und den Außenbereich gesäubert,“ erwähnte der Pfarrer. Für die Vorbereitung des Festes im Pfarrsaal seien ebenfalls fleißige Heinzelmännchen am Werk gewesen.
Nicht zuletzt lobte Schindler den Kirchenchor und seinen Leiter Franz Winklmann, die Bläser und Lektoren für die würdige Mitgestaltung des Gottesdienstes.
„Die Kirche, als Gemeinschaft so vieler engagierter, fleißiger Leute von A bis Z, ist der Himmel auf Erden, auch wenn er unter der alltäglichen Oberfläche unseres Lebens oft verborgen bleibt,“ schloss der Pfarrer.
Beim nachmittäglichen Pfarrfest ging es mit Darbietungen des Kindergartens fröhlich weiter. Architekt Johann Ernst brachte den zahlreichen Interessenten die Schönheiten des Vilsecker Gotteshauses näher. Franz Winklmann gab dabei meisterliche Kostproben auf der renovierten Orgel.
Bilder vom Festgottesdienst der Pfarrei St. Ägidius Vilseck anlässlich der Wiederinbesitznahme der renovierten Pfarrkirche St. Ägidius
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