Vilseck: Blut, der Lebenssaft, wird gespendet - Rotes Kreuz leistet wertvolle Dienste

Viermal im Jahr heißt es hierzulande: „Blutspenden“! Auch in der Mehrzweckhalle Vilseck wird der lebensspendende Saft einmal pro Quartal abgezapft. „Da finden sich meist so um die 200 Blutspender ein“, weiß Bürgermeister Hans-Martin Schertl zu berichten. „Doch diesmal wurden gleich 3 Rekorde erzielt“, fügt er an. „Von den 229 Spendenwilligen wurden 219 tatsächlich zur Blutspende zugelassen, darunter waren auch 22 Erstspender.“

Die 3 Ärzte und das 10-köpfige Team kommen diesmal aus Nürnberg. Sie sind von Montag bis Freitag, von Januar bis Dezember jeden Tag in einem anderen Ort tätig. Abends werden die gewonnenen Blutkonserven nach Nürnberg gebracht und dann zur Blutbank nach Wiesentheid, wo entsprechende Prüfungen und Untersuchungen stattfinden. Von hier aus werden die Krankenhäuser versorgt.

„Die Konserven, die heute dort ankommen, sind morgen schon in Umlauf“, erklärt die Teamleiterin der Blutabnahme. „Täglich werden in Bayern 2000 davon benötigt. Zum Glück gibt es bundesweit etwa 250.000 aktive Blutspender“.

Bereits eine Stunde vor Beginn ist das Team vor Ort, baut alles auf und rüstet sich für den Ansturm, der auch in Vilseck pünktlich um 16 Uhr einsetzt. Die Spender kommen auch aus Freihung, Hirschau, Hahnbach, Edelsfeld und Königstein.

Zunächst muss jeder Spendenwillige ein Blatt mit Fragen zu seinem Gesundheitszustand gewissenhaft ausfüllen. Danach kontrolliert ein Arzt die Angaben, stellt zusätzliche Fragen  und misst Puls, Blutdruck und Temperatur. Dann hat Heinrich Stubenvoll vom Roten Kreuz, Ortsverband Vilseck, schon Tee und Saft bereitgestellt. „Je mehr Flüssigkeit im Körper ist, desto besser läuft das Blut“, weiß er zu berichten. So nimmt jeder gern noch Flüssiges zu sich.

Bei einem weiteren Check wird der Eisengehalt im Blut festgestellt. Alles wird genauestens kontrolliert und sorgfältig gehandhabt. Mit gleichlautenden Nummern wird jedes Blatt, jedes Röhrchen und jeder leere Blutbeutel versehen und dann dem Spender in einer Box ausgehändigt.  Nun kann der sich einen freien Platz auf einer der bereitgestellten Liegen suchen, je nachdem, ob man am rechten oder linken Arm angezapft werden will.

Schon eilt eine freundliche Dame oder auch ein netter Herr heran und bittet, die Faust zu ballen. Wenn die passende Vene gefunden ist, geht’s los. Jetzt kann der wertvolle Saft fließen, und man kann dabei seinen Gedanken nachhängen oder ein Schwätzchen mit dem Nachbarn halten. Nach etwa 10 Minuten ist das Prozedere überstanden. Aufrichten und fest durchatmen ist angesagt. Während man sich für die Spende ein kleines Geschenk aussuchen darf, ist wieder Flüssiges gefragt.

Das schönste aber kommt zum Schluss: Zur Stärkung bietet das fleißige und hilfsbereite Vilsecker Rotkreuzteam Essen und Getränke an. Brigitte Ringelstetter und ihre 10 ehrenamtlichen Helfer servieren heute Sauere Bratwürste, Kaffee, Tee und Säfte.

„Ich komme gerne nach Vilseck“, sagt eine Dame aus Freihung, die bereits zum 87. Mal ihr Blut gespendet hat. „Hier ist alles so gut organisiert, so familiär und räumlich perfekt“. Die 26-jährige Jessica Ruppert fügt an: „Das Blutspenden tut ja nicht weh, und sollte mir etwas zustoßen, bin ich froh, wenn ich Blut erhalte“.

Seine 118. Spende hat Ägidius Weiß hinter sich, der in den 80er Jahren einem Zeitungsaufruf gefolgt war und seitdem regelmäßig kommt. Zur Erstspende wurde Sonja Weiß von ihrem Nachbarn überzeugt und sagt: „Ich komme wieder.“

Viermal im Jahr kommen etwa 200 Freiwillige in die Mehrzweckhalle der Mittelschule Vilseck und spenden ihr Blut für die gute Sache.

Bürgermeister Hans-Martin Schertl und Brigitte Ringelstetter organisieren bereits seit 1996 gemeinsam den Vilsecker Blutspendetermin. Nun gab es neue Rekordzahlen, die schwer zu übertreffen sind

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Das fachkundige Team aus Nürnberg weiß, was zu tun ist. Die Blutspender sind in guten Händen

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Der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes ist mit seinem Transporter vor Ort und bringt die Konserven zur Blutbank nach Wiesentheid

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