Vilseck: Zwei Marterln am „Zigeuner“

Wandert man vom Ortsteil Axtheid über den Lohweg in Richtung Axtheid-Berg, kommt man am sogenannten Zigeuner vorbei. So hieß im Volksmund die große Linde, die vor etwa 20 Jahren einem Blitzschlag zum Opfer fiel.  Eine neue Holzbank lädt dort zum Verweilen ein und gibt einen wunderbaren Blick auf Vilseck frei.

Der Flurname „Zigeuner“ erinnert an eine alte Straße namens Zigeunerweg und daran, dass in diesem Bereich früher einer der vier Vilsecker Galgen stand. Dort befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Flurdenkmäler, die zum Dank für glückliche Kriegsheimkehr errichtet wurden.

Die Sandsteinsäule links im Hintergrund ist das Fenk-Marterl. Es beherbergt im Innern Maria mit dem Jesuskind. Die Säule wurde von einem Vorfahren der Familie Fenk, Axtheid, (Röipl) zum Dank dafür gesetzt, dass drei Söhne heil aus dem 1. Weltkrieg heimkehrten.

Das Probst-Marterl im Vordergrund, eine 2,25 m hohe Dolomitsäule zeigt in der Nische des Kopfteils die heiligste Dreifaltigkeit. Der Stein wurde 1946 aus dem ehemaligen Truppenübungsplatzdorf Haag von Erhard und Michael Probst und von Willy Hasenstab zum jetzigen Standort am Zigeuner transportiert.

Mit diesem Marterl dankt die Familie Probst vom Ziegelanger für die glückliche Heimkehr der Söhne Michel, Heiner, Schorsch und Anton aus dem 2. Weltkrieg. Weil die ursprünglich geschnitzte Figur gestohlen worden war, ließ Heinz Probst das Marterl 1996 renovieren und ein neues Dreifaltigkeitsbild anbringen. Sehr zum Ärgernis von Familie Probst wurde nun dieses Bild von einem Unbekannten überstrichen und sieht jetzt schlimm aus.

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