Vilseck: 50 Jahre Skiclub und Skilift Unterweißenbach
Kameradschaft, Zusammenhalt, Harmonie und sportliche Erfolge gibt es beim Skiclub seit 50 Jahren. Das einzige was dem Jubelverein zu seinem Glück momentan noch fehlt, ist eine gehörige Portion Schnee.
Beim Kommersabend im festlich geschmückten Kirwastodl auf Burg Dagestein hieß 1. Vorsitzender Markus Hiltel unter den zahlreichen Gästen besonders die Gründungs- und Ehrenmitglieder willkommen. „Ohne sie gäbe es in Unterweißenbach keinen Skilift und auch keinen Skiclub“, stellte er fest.
Dies hob auch 2. Bürgermeister Thorsten Grädler hervor, der zu Beginn die Entstehungsgeschichte des Skilifts beleuchtete und dabei besonders die Initiative der Familie Gradl in den Mittelpunkt stellte. Für Bartholomäus Gradl, der 2016 verstorben ist, sei der Skilift sein Ein und Alles gewesen. Mit Ehefrau Marianne habe er die Liftanlage und die Skihütte unermüdlich betrieben, stellte Grädler fest. Dies unterstrich auch der Vorsitzende in seiner Festrede.
Markus Hiltel nahm die Gäste mit auf eine Zeitreise durch fünf Jahrzehnte. Bei der ersten Versammlung am 28. Januar 1970 seien im Gasthaus Merkl in Schlicht 33 Wintersportbegeisterte zusammengekommen, darunter „Motor“ Klaus Frank, und haben unter Vorsitz von Rudolf Merkl den Skiclub aus der Taufe gehoben. Heute zähle der Verein 487 Mitglieder, freute sich Hiltel.
„Bei der Einweihung des Skilifts am 17. Januar 1971 eröffnete der damalige Landrat Dr. Hans Raß, der ein großer Förderer des Sports war, offiziell den Skibetrieb. Da das Brettlrutschen den meisten Besuchern noch schwer fiel, wurden Skilehrer und Übungsleiter ausgebildet, danach Skikurse für Kinder und Erwachsene angeboten, Vereins- und Landkreismeisterschaften durchgeführt. Die junge Rennmannschaft des Skiclubs errang viele Preise.
In den vergangenen 50 Jahren wurden 20 Übungsleiter ausgebildet und etwa 1000 Kindern das Skifahren beigebracht. An den Ausflugsfahrten in die verschiedensten Skigebiete haben mehr als 2000 Personen teilgenommen“, führte Hiltel aus.
„International bekannte Skigrößen wie Christa Kinshofer, Marina Kiehl und Susanne Riesch waren bei Vereinsfesten zu Gast“, erzählte der Vorsitzende. Bei den Skihaserl-Bällen sei in der Mehrzweckhalle immer die Post abgegangen, und die zweitägigen Hüttenfeste in Unterweißenbach seien feste Bestandteile im Terminkalender des Skiclubs.
„Seit 1997 gibt es in Unterweißenbach auch eine Mountainbike-Gruppe, die mit Bernd Hiltel den deutschen Vizemeister im Hobby-Mountain-Biken in ihren Reihen hat. Die neu formierte Rennradgruppe unternimmt alljährlich Radtouren im In- und Ausland.“
Das traurigste Kapitel der Vereinsgeschichte war das Seilbahnunglück am Kitzsteinhorn im Jahr 2000, bei dem 20 Teilnehmer des Skiausflugs in der brennenden Gletscherbahn ihr Leben verloren. Ihrer gedachte man in einer Schweigeminute. Hiltel sprach in diesem Zusammenhang dem ehemaligen Landrat Dr. Hans Wagner, der sich für den Kommers-Abend entschuldigt hatte, seinen Dank für die Unterstützung der Hinterbliebenen aus. Er war es, der die Kaprun-Stiftung ins Leben gerufen hatte. Silvia Kramme, die in dieser schwierigen Zeit Vorsitzende war, wurde mit großem Applaus bedacht.
Bürgermeister Hans-Martin Schertl lobte die hervorragende Jugendarbeit und dankte für die Bereicherung des Gemeindelebens und für die Mitwirkung am Ferienprogramm. Das angebotene Planenrutschen am Skihang habe sich zu einem wahren Besuchermagneten entwickelt. Er übergab das Stadtwappen in Glas und einen finanziellen Zuschuss und wünschte weiterhin viele sportliche Erfolge.
Dem schloss sich auch Angelika Hiltner an, die in Vertretung des Kreisvorsitzenden Thomas Gebele die Grüße des Bayerischen Landessportverbandes überbrachte und dem Skiclub eine Ehrenurkunde überreichte.
Der Präsident des Oberpfälzer Skiverbandes, Michael Urz aus Regensburg, bezeichnete den Jubelverein in seiner Gratulation als äußerst lebendig und erfolgreich. Er lud zum Jubiläumsrennen am 8. Februar anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Oberpfälzer Skiverbandes nach St. Englmar ein.
Mit weiteren Grußworten brachten Stefan Weiß vom FC Schlicht, Stefan Schertl von der Feuerwehr Sigl, Martin Sachsenhauser von der Raiffeisenbank und Robert Liermann vom FV Vilseck ihre Verbundenheit zum Ausdruck und wünschten für die Zukunft viel Schnee.
Bei den Gründungs- und Ehrenmitgliedern, der Familie Gradl und den ehemaligen Vorsitzenden bedankte sich Markus Hiltel mit Weinpräsenten. Er betonte, dass er sehr stolz sei, als „Herdenführer“ diesem fantastischen Club vorzustehen. Für sein Engagement dankten die Anwesenden mit stehenden Ovationen.
Bei der sich anschließenden Aprés-Ski-Party ging bis in die Morgenstunden der Punk ab. DJ LuGe (Luca Geier) traf mit seiner Musikauswahl genau den Geschmack der Gäste. Und das war nur der Einstieg in die Feierlichkeiten, denn im Sommer wird beim Hüttenfest in Unterweißenbach das Gründungsjubiläum mit der gesamten Bevölkerung nochmals ausgiebig gefeiert.
Ohne sie gäbe es keinen Skiclub! Die Gründungsmitglieder freuen sich über das 50-jährige Bestehen ihres Vereins. (Vorne) Bruno Garkisch, Peter Walter, (hinten von links) Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Konrad Gebhard, Hans Eckl, Richard Lindner, Marianne Gradl, Karl Specht und Vorsitzender Markus Hiltel
Die Ehrenmitglieder werden für ihre besonderen Verdienste erneut geehrt. (Von links) Ernst Andraschko, Konrad Gebhard, Peter Walter, Vorsitzender Markus Hiltel und Manfred Hiltel
Ohne die Familie Gradl (von links) Peter, Christine und Marianne gäbe es in Unterweißenbach keinen Skilift. Stellv. Bürgermeister Thorsten Grädler (rechts) stellte dies in seiner Laudatio deutlich heraus
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