Vilseck: Das erste Krankenhaus und spätere Altersheim Vilseck

Schon immer hat man sich in Vilseck um Alte und Kranke gekümmert. Bereits vor 120 Jahren gab es hier den Elisabethen-Verein, einen ambulanten Kranken-Pflegedienst, der sich durch jährliche Mitgliedsbeiträge finanzierte. Bei Bedarf kam also in Vilseck eine mobile Krankenschwester in die Häuser und versorgte Kranke, Verletzte und Wöchnerinnen in ihren Wohnungen.

Das damit verknüpfte Krankenhaus in Axtheid unterstand dem Bezirk Regensburg. Neben ihrem Dienst an den Kranken bauten die Ordensschwestern im Garten Obst, Gemüse und Blumen an und verkauften dies auch an die Bevölkerung.

Nach Kriegsende wohnte dort zwangsweise auch Dr. Wolfgang Klarner sen. in einer angrenzenden Hinterhof-Hütte, weil sein Wohnhaus von den Amerikanern beschlagnahmt worden war. Er kümmerte sich mit den Schwestern um die Patienten und führte auch kleinere Operationen durch. Als die Amis abgezogen waren, konnte Dr. Klarner seine Arztpraxis zuhause wieder weiterführen.

Das Axtheider Krankenhausgebäude samt Grundstück erwarb 1956 der Landkreis, der es 1961 erweiterte, einen Aufzug einbaute und zum Altersheim umfunktionierte.

Drei Schwestern vom Orden der Franziskanerinnen kümmerten sich dort um alte und pflegebedürftige Menschen. Es war Platz für 28 Insassen. 1978 wurden die Schwestern über Nacht von ihrem Orden ins Mutterhaus abgezogen. Die Heimleitung übernahm Margarete Raß; ihr Nachfolger wurde 1982 Erich Gebhardt.

Das Kreis-Altersheim hatte überall einen guten Ruf und war stets voll belegt. Geistlicher Rat Johannes Lukas hielt wöchentlich Gottesdienst in der Hauskapelle. Jedes Jahr gab es eine Faschingsveranstaltung und ein großes Sommerfest. In der Weihnachtszeit erfreute der Liederkranz die Heimbewohner mit weihnachtlichen Darbietungen. Familie Pfannschmidt und der Rotaryclub Amberg beschenkten über Jahre hinweg die alten Leute und unterstützten das Personal.

Das Altersheim wurde 1994 nach der Umstrukturierung des Vilsecker Kreiskrankenhauses  geschlossen. Die Altenheimbewohner bekamen im jetzigen BRK-Seniorenheim St. Ägidius eine neue Heimat. Innerhalb von drei Tagen gingen mit tatkräftiger Unterstützung durch den Löwenfanclub die Räumung in Axtheid und der Umzug in die Krankenhausstraße über die Bühne. Das Altersheim in Axtheid wurde dann an einen Privatmann verkauft und zu Mietswohnungen umgebaut. (Fortsetzung folgt!).

Das Krankenhaus in Axtheid vor dem Umbau in ein Altersheim

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Drei Mallersdorfer Schwestern (vorne) kümmerten sich in den 1970er- Jahren zusammen mit weltlichem Personal um die Heimbewohner. (Hinten von links): Agnes Suttner, Felizitas Suttner, Rosa Reger und Kunigunde Gorzella

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Altersheimschwestern

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Beim Sommerfest 1980 feierten auch (von rechts) Heimleiterin Margareta Raß, Stadtpfarrer Georg Bauer und Bürgermeister Rudolf Merkl mit. Vorne sitzen Annerl Wopperer und Vitus Geitner

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