Vilseck: 50-jähriges Kindergarten-Jubiläum mit Pandemie-Verspätung - Kita St. Josef 1971 eingeweiht

Nach der Sanierung 2015 erstrahlen Kindergarten-Gebäude und Außenanlage in neuem Glanz. Nun wird hier am 14. Mai 2022 der 50. Geburtstag dieser katholischen Einrichtung gefeiert

Da im Vorjahr nicht gefeiert werden konnte, hat man das Jubelfest zum 50-jährigen Bestehen der Kita St. Josef kurzerhand um ein Jahr verschoben.

Programm am 14. Mai 2022: 15 Uhr Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Ägidius, 16 Uhr Festzug von der Kirche zum Kindergarten, dort Festbetrieb und Bewirtung durch die Mitglieder des Elternbeirats. Für Unterhaltung sorgen Zauberclown Fabellini, Jugendfeuerwehr, TuS Vilseck, Nachwuchsorchester des Musikvereins und FV-Gardemädchen.

Eigentlich ist ja der Kindergarten schon 136 Jahre alt, aber warum dann 50-jähriges Bestehen?

Vor 50 Jahren wurde der Kindergarten-Neubau in der Breslauer Straße eingeweiht, und dies ist nun Anlass zum Feiern. Die Kirchenverwaltung als Träger der Einrichtung, die Leiterin Monika Mrosek mit ihren Mitarbeiterinnen und die Kinder freuen sich auf viele Besucher.

Ein Rückblick in die Vergangenheit zeigt, dass es in Vilseck mit dem Eintreffen der ersten Ordensfrauen 1886 bereits eine Kinderbewahranstalt gab. Diese befand sich zunächst im alten Schulgebäude, dann im Kloster. Schwester Adaukta Werkmeister betreute die Kleinen 42 Jahre lang. Ihr folgten Albina Popp, Sanna Lehmer, Verinna Scharbauer und Rosa Gillig. Seit 1991 leitet Monika Mrosek die Einrichtung.

Aus den Aufzeichnungen der Schwestern geht hervor, dass die Ausstattung anfangs sehr spartanisch war. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden Tische und Bänke frisch gestrichen, ein neuer Riemenboden verlegt, der Ölanstrich an den Wänden durch eine Holzverkleidung ersetzt, ein Kachelofen eingebaut und neue Wandschränke mit Schiebetüren angeschafft.

Es gab damals für die Kinder ein Wohn- und Schlafzimmer, eine Schuhkammer und später einen Spielsaal im Untergeschoß. Darüber heißt es in der Chronik: „Mit Übungen an den Ringen wird hier den Körperschäden begegnet. Auch ist der Spielsaal ein geeigneter Raum zur rhythmisch-musikalischen Erziehung“.

Wohnzimmer


Mittags konnten die Kinder auch zum Schlafen bleiben und bekamen zu essen, was für viele Familien eine große Erleichterung bedeutete. Bei gutem Wetter nutzte man auch den Klostergarten und die Spielhalle im Freien. Hier durften die Mädchen mit ihren hölzernen Puppenwägen und die Knaben mit Steckenpferden und Holzautos spielen.

Viel Wert legten die Schwestern neben dem Beten und Singen auch auf das Auswendiglernen von Gedichten und Texten. Alle Veranstaltungen der Pfarrei wurden mit Auftritten der Kinder bereichert: Fasching, Altenehrung, Muttertag, Erntedank, Priesterjubiläen, Nikolaus und Advent.

1954 feiern die Kleinen Fasenacht im Spielsaal der einstigen Kinder-Bewahranstalt. In ihrer Mitte Geistlicher Rat Josef Hösl, ein großer Freund der Kinder

1961 mussten die sanitären Anlagen, die in misslichem Zustand waren, durch eine Klosett- und Waschanlage erneuert werden. Auch eine Ölheizung baute man ein. Dazu ist vermerkt: „Unsere amerikanischen Freunde baggerten die Tankgrube aus und legten den Öltank ein.“ Und immer wieder wird Geistlicher Rat Josef Hösl erwähnt, der sich um alles kümmerte, weil ihm der Kindergarten ein Herzensanliegen war.

Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen „Aufsicht über Kindergärten“ brachten 1968 Jugendamt, Gesundheitsamt und Kreisbauamt Bedenken gegen die veraltete Einrichtung vor, sodass man schließlich einen Neubau in Erwägung zog. Mit dem Kauf des Zielbauer-Grundstücks und der Planung durch Architekt Karl Tippmann konnte das Projekt in der Breslauer Straße schließlich in Angriff genommen werden.

Schwester Verinna mit dem Rohbau des Kindergartens

Nach 1 ½-jähriger Bauzeit wurde mit einem Kostenaufwand von 650.000 DM der neue Kindergarten am 10. Oktober 1971 seiner Bestimmung übergeben. Jetzt konnten 105 Kinder in drei Gruppen betreut werden.

1971 wird der neue Kindergarten St. Josef feierlich eingeweiht. Schwester Verinna Scharbauer steht den Kleinen bei ihren Gedichtvorträgen zur Seite

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