Vilseck: 2. Kammermusikfestival auf Burg Dagestein - Drei Konzerte im Kulturkasten - Bezaubernde Musik in bezauberndem Ambiente
Mit zeitlos swingendem Jazz, beseeltem Blues und rasantem Bebop begeistern Jazzgitarrist Philipp Stauber (Mitte) und sein Quartett im Kulturkasten auf Burg Dagestein
Mit einem musikalischen Leckerbissen in Sachen Jazz startete auf Burg Dagestein das 2. Kammermusikfestival. Das Philipp-Stauber-Quartett, ein bestens eingespieltes Ensemble der deutschen und internationalen Musiklandschaft bot zum Auftakt Jazz vom Feinsten. Wäre der Namensgeber Philipp Stauber nicht in Vilseck geboren, hätten die exzellenten Profimusiker sicher anderswo an diesem Abend einen großen Konzertsaal gefüllt. Stattdessen brillierten sie vor kleinem Publikum im Kulturkasten.
Jazzgitarrist Philipp Stauber, mit mehreren internationalen Auszeichnungen prämiert, glänzte im Einklang mit Jazz-Pianist Tizian Jost sowie mit Henning Sieverts, Echo-Preisträger 2010 in der Kategorie „Bester deutscher Jazz-Bassist“ und Bastian Jütte, ausgezeichnet als „Bester deutscher Jazz-Schlagzeuger“. Das renommierte Quartett nahm das Publikum mit auf eine Reise durch außergewöhnliche Klangwelten, die längst klassischen Charakter haben.
Beim Galakonzert am zweiten Abend erklang Klassik im gewohnten Sinne. Die ebenfalls gebürtige Vilseckerin Cornelia Glassl (Klavier) verzauberte zusammen mit Thomas Christian (Violine) die Zuhörer.
Thomas Christian und Cornelia Glassl zeigen beim Galakonzert ihr ganzes Können mit präzisen Interpretationen
Die beiden verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft. Thomas Christian trat als Solist mit vielen namhaften Orchestern, wie den Bamberger und den Wiener Symphonikern, dem Berliner Sinfonieorchester und dem WDR Symphonieorchester Köln auf und konzertierte u.a. in der New Yorker Carnegie Hall. Seine Vita hier komplett aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.
Mit Interpretationen von Ludwig van Beethoven und Richard Strauß stellten die beiden Künstler ihre hohe Konzentrations-Fähigkeit und ihr präzises Spiel eindrucksvoll unter Beweis. Auch geizten sie nicht mit Schmankerl-Zugaben wie White Christmas und Ave Maria.
Das Abschlusskonzert am Sonntag bestritt die Festspiel-Initiatorin Cornelia Glassl mit ihrem Ehemann Roland. Dass sich die dreifachen Eltern bestens ergänzen, verdeutlichte sich in ihren einfühlsamen, virtuosen Vorträgen. In der Besetzung Viola-Klavier trugen sie Sonaten von Johann Nepomuk Hummel, Paul Hindemith und Max Meyer Olbersleben auf höchstem Niveau vor.
Zwei Meister ihres Fachs, Cornelia und Roland Glassl, setzen mit Klavier und Bratsche das musikalische i-Tüpfelchen auf das 2. Kammermusik-Festival. Die Pianistin lädt am Ende des Konzert zu den nächsten Klassiktagen 2023 ein
Mit Anekdoten gespickten Erläuterungen brachte Roland Glassl den Zuhörern die einzelnen Werke und ihre Bedeutungen nahe. Roland Glassl, Professor an der Hochschule für Musik und Theater in München und aus einer Geigenbauerfamilie stammend, spielte auf einem Instrument seines Vaters. Seine Frau Cornelia, der die musikpädagogische Arbeit besonders am Herzen liegt, ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe und gastiert als Kammermusikerin und Liedpianistin regelmäßig in vielen europäischen Ländern.
Dem begeisternd applaudierenden Publikum dankte die engagierte Musikerin und kündigte die Fortsetzung der Burgklassik-Reihe für das nächste Jahr an. Mit der Aussage: „In diesem wunderbaren Ambiente musizieren zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes und macht große Freude“, galt ihre Wertschätzung der Stadt Vilseck und hier vor allem der Kulturbeauftragten Adolfine Nitschke mit ihrem Helferteam.
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