Die Bierflasche

Die ersten Flaschen waren bis ins 19. Jahrhundert aus Ton, 1775 wurde die gläserne Bierflasche entwickelt

Ab 1860 gab es die genormte 1-Liter-Bierflasche und 1875 ließ der Berliner Carl Dietrich den mittlerweile wieder beliebten Bügelverschluss patentieren.

Der Kronkorken, bei dem eine Einlage aus Kork luftdicht verschließen half, kam nach dem zweiten Weltkrieg – wie vieles - aus Amerika. Dessen Erfinder, William Paitner lieferte auch dazu noch den passenden Flaschenöffner. Einige Brauereien versuchen es derzeit mit einem Schraubverschluss, aber man wird sehen.

Die Farbe der Bierflasche hat mit der höheren Absorption der schädlichen UV-Strahlen zu tun. So stellte man fest, dass braunes Glas hierfür besser geeignet sei als grünes.

Natürlich waren die Flaschen auch viel praktischer als das gezapfte Bier vom Fass, da in ihnen das Bier viel länger haltbar war und sie leichter zu händeln waren. In den Dorf- und Flaschenschenken war somit auch Flaschenbier billiger als Fassbier und wohl öfter auch hygienischer.

Wer kennt nicht die Anekdote, bei der ein Gast zur Bedienung sagt: „Ein Seidl bitte, aber in einem sauberen Glas!“ Als dann die Bedienung mehrere Biere bringt, fragt sie prompt: „Wer war das wieder mit dem sauberen Glas?“

Im Eisengau Nr. 55/2021 heißt es auf S. 153 weiter: „Bald fanden die Brauereien am Flaschenbier Geschmack, es ließ sich damit mehr verdienen. Nicht nur die Brauereien, auch der Fiskus.

So reichten die oberpfälzischen Flaschenhändler 1900 eine Petition bei der Abgeordnetenkammer ein, die Flaschenbiersteuer zu senken, da sie „eine unverhältnismäßig hohe Belastung sei und in keinem Verhältnis zum Ertrage stehe. ..

Der Flaschenbierhandel sei in den meisten Fällen ein kleiner Nebenerwerb für unbemittelte Leute und Arbeiter, aber nur wenig rentabel.

Er sei dabei moralisch mehr gerechtfertigt als die Wirtschaften, denn wenn Jemand sein Bier zu Hause trinke, so theile er dieses Getränk mit seiner Familie. Das Familienleben werde hierdurch gefördert, während in den Wirtshäusern Völlerei und Trunksucht gepflegt werde.“(Amberger Tagblatt, 28.4.1900)“.
Ob man hier widersprechen sollte?

Im Eisengau (55/2021, S. 153) erfährt man weiter, ... dass derzeit in den allermeisten Brauereien so genannte NRW-Flaschen (da sie in Nordrhein-Westfalen erstmals verwendet wurden) benutzt werden.

Diese Pfandflaschen sind in allen Fällen manch individualisierter Flasche vorzuziehen, meint Autor und Kreisheimatpfleger Dieter Dörner, da sie problemlos überall zurückgegeben werden können. Ein Stilbruch aber seien für „traditionsbewusste Biertrinker“ aber in jedem Fall Kunststoffflaschen und Dosenbier.

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