Wasserbüffel in Hahnbach: Angst um drittes Kalb - Wohl sind zwei weibliche und ein männliches Kalb schon da

Der Kümmersbucher Zimmermann Johannes Weiß hat dankenswerterweise die Betreuung dieser unproblematischen Urgeschöpfe übernommen

„Die Kälbchen sind da!“ ging wie ein Lauffeuer durch Hahnbach und schon warten nicht nur Hahnbacher gespannt auf das vierte Kalb.

Noch mehr Beobachter als sonst finden sich deshalb derzeit in der Vilseckerstraße ein. Aber man braucht schon ein wenig Glück, um den Nachwuchs der vier Wasserbüffeldamen in einiger Entfernung zu entdecken. Gern „verstecken“ sich diese nämlich etwas abseits des Vilserlebniswegs. Umso größer ist dann die Freude, wenn man doch einen Blick auf Mutterkühe und Kälber werfen kann.

Der Kümmersbucher Zimmermann Johannes Weiß hat dankenswerterweise die Betreuung dieser unproblematischen Urgeschöpfe übernommen. Zweimal am Tag, morgens und abends, sieht er normalerweise auf dem Gelände nach den Tieren.

Auch seine Partnerin Katharina Mägerl liebt die „friedlichen Muskelpakete“, die sich offensichtlich in den Auen am Ortsrand nördlich von Hahnbach wohl fühlen. Sie hat ihnen schon Namen wie Lisa, Toni, Caren und Weiß-Scheppl verpasst.

Selbst der Bayrische Rundfunk interessiert sich für diese großen Huftiere, welche jenen Teil von Hahnbachs Wildnis pflegen sollen. Es entsteht eine Fernsehserie für 2025, die sich mit Besonderheiten und der Schönheit entlang der Vils befasst

Der Biologe Markus Schmidbauer interviewte interessiert nun schon zum zweiten Mal Johannes Weiß und erfuhr, dass die Geburt der Kälber auch „nicht ansatzweise und selbst nicht kurz davor“ erkannt werden konnte. „Plötzlich war morgens ein Kalb da“, erzählt Weiß, welches wohl nachts oder früh morgens geboren wurde. Auch seien die noch relativ zierlichen Kälber ziemlich schnell und „unglaublich agil und flott unterwegs“.

Von ihrer Mutter entfernen sie sich normalerweise kaum zehn Meter, entdeckte er schnell. Doch komme es immer wieder vor, dass eines der Jungtiere „plötzlich verschwunden“ sei. So zählte man auch am Sonntag bei den Dreharbeiten plötzlich nur zwei von drei Kälbern. Nicht ohne Herzklopfen fürchteten alle das Schlimmste und hofften doch das Beste. Längere Zeit wurde daraufhin das Kalb auch mit Hilfe einer Drohne gesucht, bis man endlich das ruhende Kalb am Rande der Umzäunung entdeckte.

Von Johannes Weiß erfuhr man auch, dass es zurzeit sehr schwierig sei, sich den Tieren zu nähern. Der Beschützerinstinkt der jungen Mütter bei ihrem ersten Kalb sei nämlich äußerst stark. Zwar müssten die Kälber theoretisch innerhalb einer Woche nach Geburt ihre Ohrmarken bekommen, doch auch der zuständige Veterinär riet, noch abzuwarten, nichts zu riskieren und die Tiere keinem unnötigen Stress und Vertrauensverlust auszusetzen.

Da Wasserbüffel keine „Kostverächter“ sind und kaum einen Busch oder eine Pflanze verschmähen, wurden sie in den stark verbuschten Auen ganz bewusst eingesetzt, wo weder mit Maschinen noch händisch effektiv gearbeitet werden kann. Nicht zuletzt soll gerade auch ihr Dung die Fauna- und Florawelt, wie die gesamte Ökologie dort bereichern.

Auch die Kuhlen, welche die Schwergewichtler hinterlassen und die sich schnell mit Wasser füllen, gelten als (über)lebensspendend für Insekten, Amphibien und Libellen

Derzeit dienen sie allerdings auch als Schlammbäder für die Tiere, die sich damit vor Hitze und gegen lästige Insekten wie die in diesem Gebiet stark verbreiteten großen Pferdebremsen schützen.

In vielen Ländern der Welt zählen die Wasserbüffel noch immer zu den gutmütigen Arbeitstieren, doch dies bleibt ihnen natürlich in Hahnbach erspart. Auch afrikanische und asiatische Legenden und Märchen ranken sich um sie. Manche sprechen den „Gehörnten“ zudem eine äußerst beruhigende, gar meditative Wirkung allein beim Beobachten zu. „Das ist echt kuhles Yoga“ meinte gar eine Passantin.

Ein starker Zaun um das über sieben Hektar große Areal verhindert nähere Bekanntschaft, steigert dadurch aber sicher auch Vorfreude und Freude bei „Sichtungen“.

Natürlich gibt es auch kritische Anfragen, welche die Präsenz dieser Asiaten in der Oberpfalz hinterfragen. Doch können prähistorische Funde beweisen, dass diese „Urviecher“ auch in unserem Raum, allerdings vor Tausenden von Jahren, bereits geweidet haben. „In ihrer Gemütsruhe passen sie aber ganz gut zu uns Oberpfälzer!“ hört man darüber hinaus von ihren erklärten Fans.

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