"Kirche und Geld", interessanter Vortrag von Pfarrer Dr. Christian Schulz

Zu „Kirche und Geld“ hielt Pfarrer Dr. Christian Schulz beim Seniorennachmittag einen interessanten Vortrag. Gerade durch den Konflikt im Bistum Limburg sei dies für viele zu einem sensiblen Thema geworden.

Schon in biblischen Zeiten berichtete er, spielte Geld und Vermögen eine bedeutende Rolle und begründete es mit einigen Zitaten aus den Evangelien. Auch Jesus konnte mit den Aposteln nicht ohne Geld auskommen und musste auf materielle Mittel zurückgreifen. Für den Kaiser waren Abgaben zu entrichten und eine Tempelsteuer musste bezahlt werden.

Um ihrem Sendungsauftrag in der Verkündigung des Evangeliums und in der Seelsorge nachkommen zu können, müsse die christliche Kirche beider Konfessionen beträchtliche finanzielle Mittel aufwenden. Mit der Kirchensteuer werde dazu ein erheblicher Beitrag geleistet. Die gegenwärtige Finanzierung sei das Ergebnis einer langen und wechselvollen Geschichte und beruhe auf kirchlichen und staatlichen Gesetzen.

Der Staat habe den Kirchen als Körperschaften des öffentlichen Rechts das Recht verliehen, Steuern zu erheben und ihre finanziellen Angelegenheiten eigenständig zu regeln. Zudem gebe es eine Ersatzleistung für die in Zeiten der Säkularisation eingezogenen Besitztümer der Kirche. Sie nimmt darüber hinaus auch Spenden und Kollekten ein, die zweckgebunden sind.

Auch aus Vermögen und Rücklagen ergeben sich Einnahmen wie Mieten, Pacht und Zinsen. Der Erhalt und Restaurierung kirchlicher Gebäude werde mit staatlichen Zuschüssen unterstützt. Über die Verwaltung ihres Vermögens könne die Kirche frei verfügen.

Neben der Kirchensteuer gibt es auch noch das Kirchgeld. Es sei ein Recht der Ortskirche, dieses von Gemeindemitgliedern einzufordern, die über 18 Jahre alt sind und über ein regelmäßiges eigenes Einkommen verfügen, und verbleibt ausschließlich in der Pfarrgemeinde.

Zur Transparenz der kirchlichen Finanzen werde jährlich eine Kirchenrechnung erstellt und kann von allen Pfarrangehörigen eingesehen werden. Ebenso müsse jede Diözese einen Haushaltsplan aufstellen und offen legen.

Zur aktuellen Diskussion berichtete Dr. Schulz von der Informationspflicht gegenüber dem Vatikan bei diözesanen Ausgaben, die ein Volumen von 5 Millionen Euro überschreiten. Zur Frage der Finanzen in der hiesigen Pfarrgemeinde bemerkte er, dass auch hier von der Bistumsleitung auf geordnete wirtschaftliche Verhältnisse geachtet werde. Große Anerkennung hatte er dabei für das ständige Spendenaufkommen in allen Belangen der Pfarrgemeinde.            

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