Süß: Regen Gebrauch machte die Bevölkerung vom "Erste-Hilfe-Tag" der Feuerwehr
Ob es um die Handhabung des Defibrillators, der Ausstattung eines Rettungswagens oder um die Rettungskette „Forst“ ging – es gab sachkundige Informationen aus erster Hand.
Ausgangspunkt war der seit kurzem am Feuerwehrhaus Süß installierte und für jedermann zugängliche Defibrillator. Die Kosten für dieses Gerät teilten sich der Markt Hahnbach und ein Großteil der Süßer Vereine und Organisationen je zur Hälfte.
„Mit diesem akuten Hilfsmittel haben wir ein enges dezentrales Netzwerk“ sagte Bürgermeister Bernhard Lindner und verdeutlichte, dass mit dieser örtlichen Kofinanzierung auch Defibrillatoren am Jugendheim in Ursulapoppenricht, am Feuerwehrgerätehaus in Iber und am „Haus der Mitte“ in Mimbach angebracht wurden. Zusammen mit dem seit länger existierenden Standort in der Hahnbacher Raiffeisenbankgeschäftsstelle steht damit „eines der engmaschigsten Netze im Landkreis“ zur Verfügung.
Die Scheu vor diesem Gerät versuchte Rettungssanitäter Benedikt Bauer bei der Erklärung der Handhabung und des Einsatzfeldes zu nehmen. „Sie können dabei nichts falsch machen, denn der Defibrillator leitet sie sprachlich durch die Anwendung“ verdeutlichte er. Haupteinsatzfeld ist das sog. Herzkammerflimmern, das meist dem plötzlichen Herztod vorausgeht. Der Defibrillator unterbricht diesen „Flimmerzustand“.
Bauer zeigte dann, wie der „Defi“ zu handhaben ist und der Patient mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zum Eintreffen des Notarztes weiter versorgt werden muss. Der „Defi erkennt, ob ein Kammerflimmern vorliegt, deshalb kann der Apparat auch nicht falsch angewendet werden,“ nahm der Sanitäter die Angst vor einem Einsatz.
An der nächsten Station konnten sich die Besucher ein Bild vom Innenleben eines Rettungswagens machen. Dort zeigte Rettungssanitäter Sebastian Schötz welche Möglichkeiten die Notärzte und Sanitäter leisten können und ging auf die regen Fragen der Besucher ein, die ansonsten das Innere eines Rettungswagens nur liegend zu Gesicht bekämen.
An der dritten Station informierte Kommandant Norbert Lindner und 2. Vorsitzender Josef Bauer über die nun von den Forstämtern festgelegten Rettungspunkte „Forst“. Diese werden aktuell mit eigenen Schildern gekennzeichnet. Die über das Gemeindegebiet verteilten Standorte zeigten beide anhand von Karten.
Sie empfahlen zur Nutzung folgende Vorgehensweise:
„Sichern sie als erstes die Unfallstelle im Wald und versorgen als nächsten den Verletzten. Anschließend ist ein Notruf unter 112 mit der Bezeichnung des nächstgelegenen erreichbaren Rettungstreffpunktes abzugeben. Begeben sie sich anschließend zu diesem Rettungstreffpunkt, um auf den Rettungsdienst zu warten. Ihre Aufgabe ist es, ihn auf dem schnellstmöglichsten Weg zum Verletzten zu lotsen“.
Weiterhin verwiesen beide auf die aktuelle persönliche Schutzausrüstung, die ein Muss bei Waldarbeitern darstellt.
Die Feuerwehr zeigte sich über die Besucherresonanzrund um das Thema "Erste Hilfe" sehr zufrieden.
Zur offiziellen Indienststellung des Defibrillators am Feuerwehrgerätehaus mit Bürgermeister Bernhard Lindner (2. von rechts), Feuerwehrvorsitzenden Tobias Wendl (2. von links) und Kommandant Norbert Lindner (rechts) gab es Informationen aus erster Hand von den beiden Rettungssanitätern der Süßer Feuerwehr Benedikt Bauer (Mitte) und Sebastian Schötz (links) über dessen Handhabung
Mit auffälliger Beschilderung ist ein Rettungstreffpunkt gekennzeichnet
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