Pfarrei St. Jakobus: Christbaumversteigerung bringt Bau des neuen Pfarrsaals ein gutes Stück voran

Als Auktionator hat man es bei einer Hahnbacher Christbaumversteigerung nicht leicht. Der ganze Rittersaal ist brechend voll, der Geräuschpegel enorm und dann ist da auch noch ein Geistlicher, der einem fast die Show stiehlt.

Die traditionelle Christbaumversteigerung wurde diesmal von der Pfarrei Hahnbach veranstaltet. Hauptorganisator Konrad Huber übergab bei der Begrüßung direkt das Wort an Dr. Christian Schulz. Der Pfarrer ist bekannt für seine wortgewandten Reden und diesmal glänzte er auch in Sachen Humor und Tatendrang.

„Wenn Sie wissen wollen, wo der nächste Geldautomat zu finden ist, wenden Sie sich vertrauensvoll an mich“, bot Schulz schmunzelnd an. Freuen konnte sich der Geistliche dann auch über die erste Spende in Höhe von 1.000 Euro, die vom Pfarrgemeinderat an die katholische Kirchenstiftung ging.

Nach diesem gelungenen Einstieg legten sich die drei Versteigerer Tobias Christau, Markus Rauch und Christian Seifert im Ministrantengewand so richtig ins Zeug. 40 Euro für ein Paar Schwarzgeräucherte mit Serviette und Spitzel? Kein Problem, denn für Prominenz, Zu-Spät-Kommen oder sonstige „Verfehlungen“ durften es gerne ein paar Euro mehr sein. So ging allerlei Festes, Flüssiges und Sachliches an die Frau oder den Mann.

Unter großem Beifall boten die drei Auktionatoren sogar eine Packung Feinripp-Unterhosen, ausgezeichnet mit „20 Mark Fuffzig“, an. Die weißen Bomber wurden sogar am lebenden Objekt vorgestellt, so dass sich die Bieter auf 15 Euro hochsteigerten. Der Einwurf von Pfarrer Dr. Christian Schulz, „Eine einmal getragene Unterhose darf aber nicht mehr...“, löste im Saal die nächste Woge der Begeisterung aus.

Doch nicht nur mit lustigen Sprüchen beteiligte sich der Hahnbacher Pfarrer an der Versteigerung. Er steuerte selbst auch einen wertvoll aussehenden Rennschlitten aus seiner Österreichzeit bei, den der Geistliche mit geistreichen Bemerkungen höchst persönlich für 110 Euro versteigerte.

Insgesamt waren es Hunderte von Würsteln, Kuchen, Weinen, Gutscheinen und anderen Sachpreisen, die zum Wohle des Kirchensäckls den Besitzer wechselten. Nach insgesamt viereinhalb sehr unterhaltsamen Stunden hatten die drei Versteigerer charmant und chauvinistisch fast alles angepriesen und zu Geld gemacht, was die Bühne her gab.

Allein das hätte die Kasse schon gut gefüllt, doch der (Christbaum-) Gipfel war selbstredend der Gipfel der Gutmütigkeit. 63 Mal wurde er für insgesamt mehr als 8.000 Euro symbolisch versteigert. Da wundert es nicht, dass die Pfarrgemeinde Hahnbach einen Gesamterlös von etwa 23.000 Euro erzielte. Eine stolze Summe, die den Bau des neuen Pfarrsaals im Klosternebengebäude ein gutes Stück voran bringen dürfte.

(von links)Pfarrer Dr. Christian Schulz, der den 3 Versteigerern fast die Show stiehlt, Markus Rauch, Christian Seifert und Tobias Christau

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