Gedanken zum Tag (26) von Pfarrer Dr. Christian Schulz
„Unglaublich!“
Das Evangelium der heutigen Messe vom Samstag der Osteroktav (Mt 16,9-15) erzählt, wie Maria aus Magdala, nachdem der Auferstandene sich ihr geoffenbart hat, zu seinen Jüngern eilt, um ihnen davon zu berichten. Und wie reagieren sie, ohne Ausnahme? Im Evangelium heißt es lapidar: „Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht!“
Wie groß muss da wohl Maria Magdalenas Enttäuschung gewesen sein! Ihre Augen haben gesehen und ihr Herz ist übervoll von Freude. Das muss sie unbedingt mitteilen. Und was geschieht? Ihre Botschaft kommt nicht an.
Ich denke nicht, dass die anderen sie grundsätzlich für unglaubwürdig hielten. Man kannte sich, war schon eine Weile gemeinsam in der Jüngerschaft Jesu unterwegs, man vertraute sich. Nein, unglaubwürdig schien sie persönlich den anderen bestimmt nicht.
Nein, unglaublich schien allein das, was sie berichtete: Jesus sollte leben? Der, der am Kreuz gestorben war und den man ins Grab gelegt hatte? Das ist wirklich unglaublich! Die Emmausjünger bringen dann dieselbe Nachricht. Auch ihnen glauben die anderen nicht.
Später wird der Auferstandene selbst die Apostel wegen ihres Unglaubens und ihrer Verstocktheit tadeln.
Da begreifen auch sie: Jesus lebt! Unglaublich – aber wahr!
Manche brauchen eben etwas länger, um zu begreifen. Wer begriffen hat, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Und wer wirklich begriffen hat, staunt sogar bis in alle Ewigkeit!
Passen Sie gut auf sich und aufeinander auf, behüt‘ Sie Gott und im Gebet verbunden
Ihr Pfarrer Dr. Christian Schulz
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