Arthur Troidl und Manfred Enders vertreten die Oberpfalz beim Bund Deutscher Karneval

„Wenn keine Narren auf der Welt wären, was wäre dann die Welt?“ fragte schon Wolfgang Goethe und der Bund Deutscher Karneval mit 5,8 Millionen Aktiven stimmt ihm uneingeschränkt zu. Die Oberpfalz und Niederbayern vertreten dabei der Präsident Arthur Troidl aus Neustadt an der Waldnaab und der Hahnbacher Manfred Enders, der zuständig ist für Presse und Archiv. Immerhin gehören 90 Gesellschaften mit ungefähr 6 000 Aktiven war zu diesem großen Landesverband.

Sie wissen aber auch, dass laut Karl Valentin „Humor eine ernste Sache“ ist und investieren hier viel Zeit und Energie das ganze Jahr über. Dazu gehören unter anderem allmonatliche Sitzungen, derzeit natürlich per Videokonferenz. Das Studieren von oft diffizilen Vorschriften und Reglementierungen und auch das Unterstützen der Vereine sind ihre Aufgaben.

Beiden liegen besonders die Jugendarbeit am Herzen und natürlich die Pflege des kulturellen Brauchtums. Für sie gehört aber auch soziales Engagement dazu. Besuche in Altersheimen oder Auftritte bei Bällen der Behinderteneinrichtungen und ganz viel Integrationsarbeit.

Gerade in der Jugendarbeit legen sie Wert darauf, dass von den Bambinigarden bis hin zur großen Garde nicht hauptsächlich Leistungssport mit Wettbewerbscharakter betrieben wird. Vielmehr soll dort Freude an der Bewegung und ein gutes soziales Verhalten mit Respekt und Disziplin gelebt werden.

Auch dank der daraus entstehenden Anerkennung hätten die Garden in der Oberpfalz und Niederbayern derzeit kein Nachwuchsproblem, wenngleich der Lockdown durch den Coronavirus auch hier für manche demotivierend war. Proben per WhatsApp und Video sind für einige eben doch nicht „das Nonplusultra“, weiß Arthur Troidl.

„Der Fasching fällt nicht aus, er ist da, aber eben nur anders!“ betont er weiter und verweist auf manche gelungene Aktion. Eine kostümierte Schnitzeljagd für Kinder habe man in Neustadt organisiert und in Windischeschenbach gab es einen viel beachteten Wettbewerb für verkleidete Schneemänner. In Teißbach wagte man sich gar an eine live moderierte Ballnacht mit zugeschalteten Zuschauern in Faschingskostümen.

Manche Homepage und Youtube-Kanäle werden zudem von vielen Faschingsgesellschaften genutzt, um in Verbindung zu bleiben. Oft regiere auch das Prinzenpaar der vergangenen Saison oder man wählte ein Neues, welches in der nächsten Saison weiter residieren wird.

Die derzeitige Pandemie habe aber auch durchaus manch Positives gebracht, wissen beide. Denn man wolle nun öfter die gut funktionierenden Videokonferenzen beibehalten, die viel Energie und Zeit sparen würden.

Auf die Frage, wie man denn zum ehrenamtlichen Faschingsfunktionär geworden sei, geben beide interessante Antworten. So kam Arthur Troidl über sein Engagement als Schlagzeuger in der Band „Silbermoon“ und seiner Wahl zum Faschingsprinzen 1991 dazu.

Manfred Enders wurde in seiner Funktion als OTV-Reporter von Franz Kick von der Knappnesia Sulzbach-Rosenberg angesprochen. 11 Jahre war er daraufhin Mitglied im Elferrat der FGK und mittlerweile ist er schon 12 Jahre zuständig im LVO für die Pressearbeit und des Archiv im Landesverband Ostbayern.

Gerne hat er dabei auch Delegationen begleitet, welche ihn schon bis ins Kanzleramt und die Münchner Staatskanzlei geführt haben. Artikel für das zweimal im Jahr erscheinende Heft der „Deutschen Fastnacht“ gehören dazu und auch Ordensverleihungen und manche Ansprache.

Auf die Ehefrauen angesprochen, schmunzeln beide. Arthur Troidl meint, dass seine Frau „mit Fasching nichts am Hut“ habe und so sehr gut „als Korrektiv“ fungiere. Manfred Enders Frau Maria sieht die häufige Begleitung ihres Mannes primär positiv, da man dann „stets in netter Gesellschaft“ sei und so eine „gute Zeit“ verbringe.

Präsident Arthur Troidl aus Neustadt

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Der Hahnbacher Manfred Enders

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