Vilseck: Einstige Geschäfte in der Stadt

Tante-Emma-Läden sind längst aus dem Stadtbild verschwunden. Es gab einst auch in der Vilsecker Altstadt deren viele. Das Einkaufsverhalten hat sich grundlegend verändert, denn die Menschen kaufen heutzutage fast ausschließlich in den Supermärkten ein, vom Interneteinkauf ganz zu schweigen.

Dennoch darf man nicht vergessen, wie sich früher viele Familien mit ihren Läden über Wasser halten mussten. An sie sei in dieser Serie erinnert. In "awz-hahnbach.de" wird bis auf weiteres über jeweils drei einstige Geschäfte berichtet.

Beginnen wir mit der Bäckerei Maulbeck in der Herrengasse, dem sogenannten Hinteren Maulbeck, denn in der Breiten Gasse gab es einen weiteren Maulbeck-Bäcker, den Oberen Maulbeck. Bäckermeister Hans Maulbeck, bekannt unter dem Spitznamen Maletter, betrieb in der Herrengasse eine Bäckerei mit Verkaufsladen. Nach seinem Tod 1944 übernahm Gattin Babette, geb. Pröls, das Geschäft. Für die Bäckerei stellte sie immer wieder einen Aushilfsbäcker ein. Später lieferte die Bäckerei Flierl Brot und Gebäck zum Verkauf an.

Gehen wir weiter in die Grabenstraße zu Georg Stadler. Der Hauseingang führte in ein Kolonialwarengeschäft, das Gattin Barbara, geb. Steger, zusammen mit ihrer Schwiegermutter Margareta betrieb. Rechts neben dem Eingang befanden sich der Schlosserei-Laden und die Werkstatt. Georg Stadler war Schlossermeister und Elektriker und hatte von der Firma OBAG die Genehmigung, in Häusern auch Leitungen zu verlegen.

Bei Stadler konnte man auch Fahrräder, Eisenwaren und Elektrosachen kaufen und reparieren lassen. Die Stadlers betrieben bis Ende der 1960er Jahre auch eine Tankstelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite. 1956 verstarb Barbara Stadler mit 34 Jahren. Die zweite Frau Rosa, geb. Kredler, führte dann den Lebensmittelladen samt Brotverkauf bis etwa 1975 weiter.

Weiter geht es in der Froschau. An der Ecke Schloßgasse/Froschau befindet sich das Schwandner-Haus. Es trug einst die Aufschrift „Konditorei und Café Leusser“. Die ledigen Schwestern Kathl und Theres Schwandner waren hier tätig. Während Kathl den kleinen Lebensmittelladen führte, war Theres in der Backstube und im Café beschäftigt.

Der aus Nürnberg stammende Gewerberat, Konditormeister und Kaufmann Adam Leusser, der Mann ihrer verwitweten und jung verstorbenen Schwägerin, stellte leckere Backwaren, Waffeln, Schaumrollen und Pralinen her, die überall gefragt waren. Auch an den Markttagen und zur Kirwa verkauften die Schwandner-Moila an ihrem Stand in der Breiten Gasse die süßen Köstlichkeiten.

Die Bäckerei Maulbeck in der Herrengasse existierte bis in die 1970er Jahre. Der Spitzname des Bäckermeisters war Maletter, weil er oft das Wort „Meiner Lebtag“ benutzte

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Bei Familie Georg Stadler in der Grabenstraße gab es neben Lebensmitteln auch Elektrosachen und Eisenwaren

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Das Eckhaus Schloßgasse/Froschau, das seit 1884 der Familie Schwandner gehörte, ging 1904 in den Besitz der Familie Leusser über

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