Tierauffangstation "Das Nest" in Kümmersbuch - Massives Besucheraufkommen, wilde Parkerei und Rücksichtslosigkeit der Besucher zunehmendes Problem
Tierauffangstation "Das Nest" in Kümmersbuch bei Hahnbach
Hans Weiß, der Besitzer der Tierauffangstation „Das Nest“ in Kümmersbuch ist verzweifelt. Denn aufgrund des massiven Aufkommens an Besuchern in der letzten Zeit sei das Parken und die Rücksichtslosigkeit der Besucher ein zunehmendes Problem geworden. Schon hat er nämlich berechtigten Ärger mit Nachbarn und einigen Anwohnern bekommen.
Er kann nicht verstehen, dass teilweise katastrophal geparkt werde, versichert er, nämlich auf privaten Wiesen, Randstreifen und in Einfahrten. Auch stehen dann Autos teilweise auf beiden Seiten der Zufahrtswege und -straßen, sodass es zu erheblichen Behinderungen gerade auch des landwirtschaftlichen Verkehrs kommt.
Seine Bitte wäre, dass man doch Fahrgemeinschaften zur Vermeidung von mehreren Fahrzeugen bilden sollte, oder man noch besser zu Fuß oder mit dem Fahrrad anreist.
Wünschenswert wäre auch, dass man den Besuch mit einer kleinen Wanderung verbindet und z.B. den großen Parkplatz unterhalb des Frohnbergs benutzt. Auch im und ums Dorf gäbe es zudem genügend Möglichkeiten, das Auto abzustellen, und ein kleiner Fußweg könne ja bekanntlich niemandem schaden.
Hans Weiß und sein ehrenamtliches Helferteam bittet um „Hirn und Rücksicht“. „Es darf auf keinem Fall zu Behinderungen Anderer kommen!“ betont er.
Es sei schlechthin nicht hinzunehmen, dass es im Fall des Falles weder für einen Krankenwagen, noch für die Feuerwehr kein Durchkommen in und um die Auffangstation gäbe. Auch landwirtschaftliche Fahrzeuge hätten an manchen Tagen durch das Wildparken keine Chance zu ihren Feldern zu gelangen.
Schon überlege man sich ernsthafte Gegenmaßnahmen, zumal es unter den Anreisenden leider auch unverschämte und absolut uneinsichtige Personen gebe, erzählt er. So habe man einmal jemanden angesprochen, warum er denn auf den Rasen eines privaten Grundstücks gefahren sei und lediglich zur Antwort bekommen: „Da ist ein Baum und ich will einen Schatten für mein Auto!“
Ein weiteres unappetitliches Problem habe sich auch noch dazu leider vermehrt aufgetan, rümpft er die Nase. Denn hinter einem Holzstoß, der seinem Eingang gegenüber liegt, verrichteten zunehmend „Groß und Klein“ ihr „Groß und Klein“. Hans Weiß ist entsetzt und meint: „Wir kommen doch auch nicht bei diesen Leuten vorbei und scheißen neben deren Grundstück!“
Ihm ist es ein wirklich großes Anliegen, betont er. Der Eintritt für die Auffangstation sei doch schon kostenlos und er wolle auch mit seinen Nachbarn und Dorfbewohnern gut auskommen.
Sollte aber das Parkchaos und das Fäkalienproblem weiterbestehen, sehe er sich gezwungen, das „Nest“ für Besucher strikt zu schließen.
Dabei ist die Auffangstation das großes Hobby des großen Hans und oberpfalzweit sehr gefragt. An manchem Tag bekomme er mehr als 30 Anrufe bezüglich verletzt aufgefundener Tiere, erzählt er. Gerade von Mai bis Juli seien das größte Problem Hunde, die frei in der Natur laufen.
Mehrere schwerstverletzte Rehe habe man ihm in letzter Zeit gebracht, die nur noch „erlöst“ werden konnten. Auch seien alle Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, dem jeweiligen Jagdpächter zu melden; ansonsten sei dies Diebstahl und damit eine Straftat, warnt Hans Weiß. Auch sollte man aus dem Nest gefallene Vögel nicht sofort aufnehmen, sondern erstmal ruhig „hupfen lassen“.
In letzter Zeit hat das Nest manche interessante Neuzugänge wie mehrere gefundene Wasserschildkröten, einen durch Hundebisse behinderten Dachs, verletzte Steinmarder, abgestürzte Eichhörnchen, einen Graureiher, einen gesundenden Raufußkauz und seit vier Wochen auch vier junge Störche.
Raufußkauz
Vier Jungstörche
Über 62 verschiedene Arten tummeln sich soweit behütet wie nötig auf dem großen Areal in Kümmersbuch und Alt und Jung kommen wegen der unglaublichen Vielfalt meist nicht aus dem Staunen heraus.
Eigentlich ist Hans Weiß, den Dörte, ein von ihm mit der Flasche aufgezogenes Kamerunschaf überall hin folgt, ganz und gar glücklich inmitten seiner Manegerie, wenn, ja wenn „die Leut bloß a wenig vernüftiger wärn“ und rücksichtvoller parken würden, meint er nachdenklich und doch hoffnungsvoll.
Und schon kommt wieder ein Paar mit einer verletzten Taube, die sich seit geraumer Zeit nicht mehr von ihrer Terrasse entfernt hat und um die sich Hans Weiß und sein ehrenamtlicher Helfer Ronny auch sofort annehmen
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