Bürgerversammlung in Hahnbach - 5015 Einwohner sind derzeit mit Hauptwohnsitz in Hahnbach gemeldet
Überaus große Zustimmung erfährt der neue Urnenhain im Friedhof mit dem Kunstwerk „Lichtblick“ in der Mitte
Durchaus zufrieden zeigte sich die die eher mäßige Besucheranzahl bei der Bürgerversammlung im Gasthof Ritter. Gut zwei Stunden referierte Bürgermeister Bernhard Lindner in einem umfassenden Rückblick auf zwei arbeitsreiche, coronabedingt auch schwierige Jahre.
Besonderes Lob hatte er für die Geduld und Kompromissfähigkeit der Einwohner bei allen Maßnahmen und das kollegiale Verhältnis im Marktgemeinderat.
.Zur Bewältigung der kommunalen Aufgaben in der Verwaltung und im Bauhof stehen 35 Beschäftigte auf der Gehaltsliste. Hinzu kommen ca. 50 geringfügig Beschäftigte wie Reinigungskräfte, Hausmeister, Bücherei, Gemeindediener und Hallenbadaufsicht. Besonderer Wert werde dabei auf Auszubildende für Verwaltung und Bauhof gelegt.
Für den Betrieb der Wasserversorgung kooperieren die Wasserwarte einschließlich des Bereitschaftsdienstes mit den Zweckverbänden Mimbacher Gruppe und Adlholz-Irlbach-Gruppe. Ebenso beim Abwasser mit der Gemeinde Gebenbach. Für den Gemeindeteil Kienlohe bestehe eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg.
Die überfällige Sanierung der Hahnbacher Wasserversorgung und der Kanalisation werde durch Zuschüsse und die neu angepassten Verbrauchsgebühren abgedeckt. Die Investition umfasst den Anschluss des Tiefbrunnens und dem Neubau eines Hochbehälters.
Als weiters Großprojekt stehe die Generalsanierung und der barrierefreie Umbau des Hallenbades mit einem Kostenvolumen von etwa 1,7 Millionen Euro mit der vorgesehene Fertigstellung im Herbst 2023 an.
„Der im Hahnbacher Friedhof neu angelegte Urnenhain stößt auf sehr gute Resonanz“, resümierte das Gemeindeoberhaupt. Sowohl was die gelungene Gestaltung von der Wegeführung, über die 20 verschiedenen Urnenstelen und dem Kunstwerk „Lichtblick“ im Zentrum des Urnenhains betrifft, als auch die Möglichkeit nun alle Bestattungsformen von der anonymen Baumbestattung bis zur individuellen Urnenstele anzubieten. Bei der Neukalkulation der Grabgebühren haben sich nur geringe Änderungen ergeben.
Als gut ausgestattet bezeichnete Lindner die Ausrüstung für den Brandschutz. Nach größeren Investitionen im Fahrzeug- und Gerätebereich laufen nun die Planungen für Gerätehäuser in Adlholz und Mimbach im Zuge der Errichtung von Gemeinschaftshäusern.
Besonderen Stellenwert habe das Schulwesen. Durch Geburtenrückgang und zunehmenden Übertritten an weiterführende Schulen sei die Zahl der Kinder mit 364 in der Grund- und Mittelschule Hahnbach und der Grundschule Gebenbach rückläufig. Deren Ausstattung befinde sich auf einem hohen Niveau. Der Gesamtaufwand lag 2020 bei rund 850.000 Euro. Die Kosten für die Schülerbeförderung von 185.000 Euro im Jahre 2020 haben sich durch den Beitritt zum VGN auf rund 100.000 verringert.
Eine gute Bewirtschaftung und Auslastung zeigen die Kindergärten in Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht. Die zunehmende Nachfrage an Krippenplätzen machte die Errichtung einer Übergangslösung durch die Nutzung von drei Klassenzimmern in der Grundschule Hahnbach bis zur vorgesehenen Fertigstellung der dreigruppigen Kinderkrippe auf dem ehemaligen Bosser-Anwesen notwendig. „Dank der umsichtigen und ehrenamtlichen Finanzplanungen werden die jetzigen Einrichtungen schon seit Jahren ohne Betriebskostendefizit geführt.“
Auf einem hohen Niveau befinde sich mit rund 20.000 Ausleihungen die Nachfrage in der Bücherei mit einem Medienbestand von 11.500.
Als sehr gut stellte der Bürgermeister die Zusammenarbeit von über 80 Vereinen und Gruppierungen unter dem Dach des Kulturausschusses heraus. Runde 100.000 Euro lasse sich die Marktgemeinde deren Förderung mit Gebäudeüberlassungen kosten. Die kostenlosen Nutzung der Josef-Graf-Halle für Vereinszwecke werde beibehalten.
Auf Hochtouren laufen die Planungen für die 900-Jahrefeier im Jahre 2022. Für das Festspiel „900 samma“ mit ca. 80 Mitwirkenden und zur Abwicklung weiterer Jubiläumsveranstaltungen wurde die „Kultur Markt Hahnbach GbR“ mit dem Bürgermeister und HKA-Vorsitzenden Georg Götz als Gesellschafter gegründet.
Hinsichtlich der Bauleitplanung führte Lindner aus, dass die Erschließungsarbeiten für die Baugebiete Ursulapoppenricht mit 13 Parzellen und Hahnbach-West V mit 35 Plätzen vor dem Abschluss stehen. Neben den Bauplätzen für Wohnbebauung bestehe auch große Nachfrage nach Gewerbeflächen. Der vollständige Verkauf im Gewerbegebiet "Am Fischweg" mache die Planungen für ein Gewerbegebiet Hahnbach-West II sowie im Kreuzungsbereich B14/B299 notwendig.
Der Unterhalt von ca. 43 km Ortsstraßen, 96 km Gemeindeverbindungsstraßen und 294 öffentlicher Fels- und Waldwege schlage mit 125.000 Euro jährlich zu Buche. Zur Reduzierung der Geschwindigkeiten in den Ortsdurchfahrten sind acht Geschwindigkeitsmessgeräte installiert.
Zu einer Daueraufgabe entwickelt sich laut Lindner die Breitbandversorgung der Ortsteile. Zusammen mit der Gemeinde Gebenbach soll das Projekt interkommunal mit einer Ausbauzeit von zwei bis vier Jahren und geschätzten Kosten von 7 Millionen Euro abgewickelt werden.
Zur Finanzsituation wurde ausgeführt, dass ein Großteil des Rekordhaushalts von 22.080.200 Euro auf die Grunderwerbe und die Erschließung der Baugebiete entfalle.
Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von derzeit 1.029 Euro sei die Kommune insgesamt gut aufgestellt. Erfreulich sei der Anstieg der Steuerkraft von 807 auf 933 Euro je Einwohner, bringe aber eine Verminderung der Schlüsselzuweisung und eine Erhöhung der Kreisumlage mit sich.
Eine Änderung der Ansätze für Grund- und Gewerbesteuer sei nicht vorgesehen.
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