Fledermaus-Reiniger beseitigen die Hinterlassenschaften in der Wochenstube der Großen Mausohr-Fledermäuse auf dem Dachboden der Pfarrkirche St. Jakobus in Hahnbach

„Ganz oben in der Kirche regiert ein Matriarchat“ weiß Rudolf Leitl (2. von links), der weit über die Oberpfalz hinaus bekannte Hohenfelser „Fledermauspapst“ aus Amberg

Gemeinsam mit Rosmarie Rauch, der Mesnerin der Hahnbacher Kirchen, mit Markus Heidlinger und Franz-Josef Rauch reinigte er den Dachboden von Hahnbachs Pfarrkirche St. Jakobus vom „Guano“ der dort schon lange beheimateten Fledermäuse.

Alle Jahre einmal kehrt dort schon lange die Mesnerin die Hinterlassenschaften der Wochenstube der Großen Mausohr-Fledermäuse zusammen.

Rudolf Leitl zählte diesen Sommer 160 Weibchen, welche dort ihren Nachwuchs bekamen und aufzogen. Die Müttergesellschaft hält sich im First des Kirchendaches gegenseitig warm. Doch auf die Jagd fliege jedes Weibchen in seine eigenen Jagdgebiete, erzählt Leitl.

Nun ist es aber so, dass Mausohrfledermäuse primär in geschlossenen Laubwäldern ohne oder mit nur wenig Bodenbewuchs jagen, wo sie knapp einen Meter über dem Boden fliegend ihr Fressen aus Käfer und kleines Getier orten. Aber um Hahnbach herum sind solche Wälder recht rar und so sei diese Kolonie eigentlich „ungewöhnlich“.

Aber da die nützlichen Tiere ein Jagdrevier mit bis zu 25 Kilometer Reichweite haben, finden sie offensichtlich ausreichend Nahrung in ihrem bis zu 30 Jahre altem Leben. Die alljährliche Zählung im Sommer 2021stellte erfreulicherweise im vierten Jahr in Folge wiederum eine Zunahme fest, nach einem merklichen Rückgang im Jahr 2017, freuten sich alle viere.

Nun ist aber das Reinigen der scharfen Fäkalien nicht die allererfreulichste Arbeit, wie man sich denken kann. Deshalb will Rudolf Leitl beim zuständigen Landratsamt demnächst einen Antrag auf Zuschuss für eine Kleinstmaßnahme stellen.

Er wünscht sich nämlich nach ca. 2 Stunden „Drecksarbeit“ und dem Abtransport von ca. 150 Liter „bestem Dünger“ einen weiteren Bretterboden unter dem Dach der Kirche. Dieser solle noch oberhalb des jetzigen Bretterbodens eingebaut werden und über eine größere Bodenöffnung verfügen. An diese möchte er ein Rohr anschließen, welches man auf der nächsten Ebene mit einem größeren Sack versehen könne. Der wertvolle Kot kann dann so deutlich staubfreier und einfacher aufgefangen und entsorgt werden.

Ob dieser dann, wie mancherorts, in kleineren Paketen gewinnbringend verkauft wird, wissen die drei „Tatortreiniger“ noch nicht. „Da müsste erst ein Geschäftsmodell entwickelt werden“, schmunzeln sie. Dieses Mal dürfen sie auf jeden Fall „ihren Dreck“, soweit sie möchten, selber als „Lohn in Naturalien“ für ihren Garten mitnehmen.

Wir wünschen ihnen „gutes Gedeihen“ aller Gartenfrüchte und – pflanzen. Dies kann auch schon fast „garantiert“ werden, da ja der Dünger immerhin aus „heiligen Hallen“ kommt und so schon „den Segen von oben“ hat.

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AWZ-HAHNBACH