„Besondere Menschen“ in Hahnbach heute Teil 9 - Ludwig Graf, erster ehrenamtlicher Heimatpfleger Hahnbachs

Unsere Gemeinde feiert dieses und nächstes Jahr die früheste nachgewiesene amtliche Erstnennung vor 900 Jahren. Viele Persönlichkeiten brachte sie hervor. Aber auch in unseren Tagen gibt es „besondere Menschen“, die hier in loser Reihenfolge vorgestellt werden.

Einer davon ist auch der sehr geschätzte Ludwig Graf

 

Ludwig Graf wurde am 11.11.1943 im Amberger Krankenhaus geboren. Sein Vater Ludwig Graf (*24.5.1914) war gelernter Schmied, arbeitete aber dann als Versicherungskaufmann. Die Mutter Amalie (*18.10.1915), eine geborene Huber war nach ihrer Hauswirtschaftslehre das Herz des Haushalts in der Hauptstraße 25 mit den vier Kindern, den Söhnen Ludwig und Rudolf und den Töchtern Gerlinde und Ingeluise.

Ludwig Graf sind aus seiner Kindheit vor allem die Jahre von 1948 bis 1954/55 noch in Erinnerung, die er mit Hunger, Sparen und viel Arbeit verbindet.

Als er zehn Jahre alt war, muss er aber einen rechten und sehr effektiven Schutzengel gehabt haben. Denn er wurde damals an einem Tag zweimal von einem Auto angefahren, trug aber nur leichte Verletzungen davon.

Noch einmal brauchte er „helfende Engel“, als er 2010 einen schlimmen Unfall hatte. Noch heute ist er deshalb den Ärzten und dem Personal im Amberger Krankenhaus für seine Rettung dankbar.

Aber auch er selber durfte seinem Sohn Thomas zum Retter werden, als dieser bei einer Heimfahrt vom Frohnberg mit dem Rad stürzte.

Wendepunkte in seinem Leben stellen für ihn die Lehrzeit, dann der verpflichtende Dienst in der Bundeswehr und natürlich die Gründung seiner eigenen Familie dar.

Ludwig liebte schon als junger Mann das Reisen. Bereits mit 16 Jahren unternahm er mit seinem Bruder Rudolf eine Radtour in die Alpen. Diese führte die beiden nach Matrei am Brenner und nach Maria Waldrast auf die Serles bis auf eine Höhe von 2734 Meter.

Die Faszination für die Berge ließ ihn nicht mehr los und immer wieder zog es ihn dorthin zum Bergwandern. Sein Wissensdurst führte ihn aber auch weit in die Ferne, wie zum Beispiel zu einem Urlaub bis nach Dubai.

Noch immer ist er mit seinen 78 Jahren fit, was er nicht zuletzt seinen regelmäßigen Radtouren mit Frau, Familie und Freunden zuschreibt.

Sehr zufrieden ist er mit der Entwicklung seines Heimatortes, dessen ehrenamtlicher erster Heimatpfleger er von 2006 bis 2019 war. Vielen ist er aber auch als „lebendes Lexikon“ nicht nur der Ortsgeschichte bekannt, sondern auch als exakter Genealoge, der Hahnbachs Häusergeschichte in ungezählten Stunden festgehalten hat.

24 Jahre lang hatte er darüber hinaus die Leitung des Arbeitskreises Amberg-Sulzbach der Gesellschaft für Familienforschung inne. Diesen AK hat er mit umfangreichem ehrenamtlichem Einsatz auf- und ausgebaut, so dass er mit seinen regelmäßigen, meist monatlichen Stammtischen zu einem wichtigen Aktivposten im Landkreis wurde.

Auf eigenen Wunsch wurde er am 16. Oktober 2021 mit herzlichem Dank verabschiedet, nachdem er Andreas Sichelstiel sein Werk in beste Hände gegeben hatte.

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