Spektakel „900 samma“ auf dem Frohnberg fordert ganzen Einsatz - Gerhard Kraus „Säm“
Gerhard Kraus "Säm"
Der „Roßstall vom Neibauern“ in Süß ist Gerhard Kraus‘ Musikrefugium. Dort ist auch der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die professionelle musikalische Vorbereitung des „900 samma“ – Spektakels geht. Für den „Säm“, wie er von seinen Freunden genannt wird, kam diese Aufführung zudem mehr als gelegen.
Denn schon längere Zeit hatten Kraus und sein Freund Thomas Fenk über ein „Open-Air“- Theaterstück, den „Watzmann“, spekuliert und sogar eine WhatsApp-Gruppe dazu gegründet. Auch vorweihnachtliche Szenen aus verschiedenen Perspektiven oder gar eine Passion war den beiden „unruhigen Geistern“ vorgeschwebt. Nun ist es das Spektakle „900 samma“ auf dem Frohnberg, welches ganzen Einsatz fordert.
Der leidenschaftliche Musiker, der seit 2008 in Süß wohnt, bringt für diesen Part beste Voraussetzungen mit.
Er weiß aus „ganz viel, auch leidvoller Praxis“ „was geht und was nicht geht“. So inszenierte Kraus seit über 30 Jahren die Sorghofer Waldweihnacht, zu der er die Texte und Lieder schrieb und arrangierte.
In mehreren Bands, wie den Yankees, Strings oder Downlookers war oder ist er maßgeblich beteiligt, dirigiert den Sorghofer Kirchenchor, spielt seit 45 Jahren dort die Orgel, war Ideengeber und Kassier beim Kirwa-Warm-up und stellte wiederholt Projektchöre und Events mit bis zu 100 aktiven Teilnehmern zusammen.
Seit einem schweren Radunfall 2017 ist der 63 jährige ehemalige Bank-Vertriebsdirektor nun verrentet und hat noch mehr Zeit und Energie, sich seinen musikalischen Hobbys zu widmen.
Er sei enorm motiviert, versichert er, denn was er gar nicht mag, ist Routine oder gar Langeweile. Die kommt aber bei den 23 Liedern, welche er nun schon seit mehreren Wochen neu arrangiert und an die Vorgaben des Stückes umschreibt, sicher nicht auf.
Es sei eine immense Herausforderung, passend zum Text und Geschehen des Spektakels die rechten Ausschnitte von teilweise nur wenigen Sekunden bis zu feinen Abstimmungen wie langem leisem Summen des Chors zu leiten.
Aber auch die Orchestrierung ist durchaus diffizil. Die Blech –, Holz- und Percussion-Instrumente für klassische Stücke, ein dramatisches Kirchenlied oder die Band beim Schlager richtig einzusetzen, verlange viel Fingerspitzengefühl.
Man spürt bei ihm aber echte Hingabe an dieses „Jahrhundertprojekt“, welches eine wahre Symbiose aus Text, Musik und Gesang werden soll. Die richtige Stimmung und die Harmonie des Ganzen über 200 Minuten lang durchzuhalten, die Abstimmung der Feinheiten, für die man dann oft nur wenige Sekunden Zeit haben wird, will er (er)schaffen.
Es sei schon eine „Mammutaufgabe“, ist ihm bewusst, doch er „brenne“ dafür und er werde sich bei den Proben und natürlich von der ersten Aufführung am 28. Mai bis zur letzten am 11. Juni „mit Haut und Haar“ einbringen.
Man darf gespannt sein und sich durchaus schon vorfreuen!
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