Norddeutsche hätten es schwer gehabt, denn „wos dou gsagt worn is“ am Frohnberg, hätten sie nicht verstanden. Der Oberpfälzer Mundart-Abend in der Festspielarena war ein Lobgesang auf die einheimische Mundart

Mundart-Abend, Dienstag, 31. Mai 2022, in der Festspielarena auf dem Frohnberg

Landkreis-Mundarttage gibt es seit 1994. Diesmal haben Kreisheimatpflegerin Martha Pruy und ihre Hahnbacher Kollegin Marianne Moosburger die Hahnbacher 900-Jahrfeier zum Anlass genommen, die Veranstaltung ins Festprogramm einzubinden.

„I bin beeindruckt“, lobte Martha Pruy dann auch in ihrer Begrüßung die überaus zahlreichen Besucher, die die Tribüne und die Stuhlreihen davor füllten. Auf dieser Bühne, eigentlich der Freialtar der Wallfahrtskirche St. Maria Himmelfahrt, hatten Frauen, Männer und Kinder Platz genommen, die Sänger, Musikanten und Poeten dieses Abends. Es dominierten Dirndl, Janker, Tracht.

Auch Bürgermeister Bernhard Lindner war entsprechend gekleidet, als er in seinem Grußwort den Initiatorinnen dankte und den Begriff Heimat erklärte mit „da wo man sich wohl fühlt und gut aufgehoben“. Martha Pruys Aufforderung „Sagts, wosts zren hats“ folgten Schlag auf Schlag die einzelnen Programmpunkte.

Nicht fehlen durfte natürlich die Hymne der Marktgemeinde, das „Tätärä Hahnbach“, das die Gebenbacherin Rita Butz mit ihren Sängerinnen eingeübt hatte. Ihre Hackbrett- und Instrumentalgruppe hatte mehrere Auftritte, die Mädchen sangen das Lied von der lästigen „Muckn“ oder schilderten „Des braucht ma af an Bauernhof“.

Den musikalischen Teil bereicherten auch die Hahnbacher Sänger unter Leitung von Andreas Hubmann. „Mit an schöina Gsang fang ma an“, eröffneten sie ihr Repertoire, und endeten mit Schnaderhüpferln über Hahnbacher Kuriositäten. Den „gstandnen Männern“ standen junge Stimmen gegenüber.

Der Schülerchor der 3a der örtlichen Grund- und Mittelschule unter Leitung von Johannes Mühldorfer bewies, dass auch die Kids von heute noch den Oberpfälzer Dialekt beherrschen. Fast ohne Worte, dafür aber mit echten Heimatklängen auf Akkordeon, Klarinetten und Trompete unterhielten Dieter Kohl und seine Hoidlbrummer. Oberpfälzer Zwiefache, Polkas und der „Fuhrmann, da schware“, lösten begeistertes Mitklatschen auf den Rängen aus.

„Ren wöi ma halt han, wos so durchn Kopf gäiht“, war der Anspruch der Mundart-Poeten

Bei Thomas Fenk ist das die Erinnerung an seine Kindheit in Süß, an den Bauernhof „mit Saustoll, Odlgroum und Mistn, mit Bucklkirm und Grätzn und ans Schwoazbazupfa und Erdepflgrom“.

Der Sandreng Schore erinnerte sich an die gelben „begehbaren Handys“ vergangener Zeit, an das „Fasse dich kurz“ und an das „telefoniern, ner wenns wos wichtigs gwen is“.

Marianne Moosburger erntete verständnisvolles Nicken und großen Beifall für ihre Beschreibung des Tageslaufs einer Bäuerin früher und einer modernen Mutter von heute. Schweres Leben damals, psychische Herausforderung heute - „Manchmal beneid ich die Frauen von damals“, heißt es in ihrem humorvollen und doch nachdenklichen Beitrag.

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