Kötzersricht bei Hahnbach - Geschichtliches

Der Bamberger Bischof Otto der Heilige (1102- 1139) macht im Jahre 1123 mehrere Schenkungen zugunsten des Klosters Michelfeld, das - wie das Gebiet damals um Hahnbach- bambergischer Besitz war.

In jener Urkunde ist erstmals Kötzersricht erwähnt, allerdings unter dem Namen (Öde) Jakobsreut (Batzl I, S. 23), also einer Rodung eines Jakobs. Erwähnt werden dort unter anderem eine Mühle und eine Wiese, sowie Rodungen.

Dann scheint sich das Dienstverhältnis geändert zu haben. 1133 gehören die Gebiete um Hahnbach und auch das spätere Kötzersricht dem Grafen Gebhard II. von Sulzbach.

Doch als 1283 Hahnbach Mittelpunkt eines eigenen Amtes (officium Hannebach) wird, gehört Kötzersricht nicht dazu. Es trägt nun den Namen Chötzinsriuth und ist Bestandteil eines eigenen Vogteiamtes Vilseck (Batzl I, S. 27). Offensichtlich war der Ort verödet und wurde nun von einem Kotz oder Kötzel (vom Vornanen Konrad abgeleitet), der dort Erbrechte hatte.

Aus dem Chöttzinsriut (1285) wurde Chotzenriut (1326), Kotzelßryeth(1336), dann Kotzerrieht (1444), Kötzelreut (1546), Kötzerßrieht (1569), Kötzersrießrieht (1647) und schließlich Kötzersricht. (Historisches Ortnamenbuch von Bayern: Oberpfalz, Stadt und Landkreis, Amberg 1975, S.53ff)

1546 ist im Ensdorfer Salbuch neben Kötzelsreut auch der Namen Jacobsreut eingetragen. Auch der dortige Eintrag „vnd ist der nam verwandltt worden vnd man heists jetzundt Kötzeslreut“ beweist, dass beide Namen den gleichen Ort bezeichnen.

1628 überträgt Kaiser Ferdinand II. an Kurfürst Maximilian von Bayern das Fürstentum der Oberpfalz. Die bisherigen Rechte und Freiheiten der Vogteien werden außer Kraft gesetzt und man teilt anstelle der bisherigen drei Gerichte vier Viertel ein.

Kötzersricht gehört nun zum Viertel Poppenricht, zusammen mit Ursulapoppenricht, Schwandt, Pursruck, Bernricht, Godlricht, Altmannshof, Traßlberg, Witzlhof, Unter- und Oberammersricht, Eglsee, Schäflohe, Speckshof, Karmensölden, Neuricht, Obersdorf, Unterschwaig, dem Laubhof und der Neumühle. (Batzl I. S. 32f)

Eine neue Epoche leitete ab 1799 der spätere König Max I. Joseph mit seiner „treibenden Kraft“ Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas ein. Neue Steuerbezirke entstehen und der Steuerdistrikt Hahnbach grenzt „gegen Mittag“, sprich Süden, an den Kötzersrichter Steuerdistrikt, zu dem auch die „Kümischbucher Hochäcker“ und weitere Gebiete gehören. (Weiß-Cemus, Markt Hahnbach, S.23).

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