Vilseck: Blick in die Vergangenheit - Schmiede von Franz Dohauser

Die Schmiede von Franz Donhauser ist noch im Original-Zustand erhalten

Elisabeth Donhauser ist es zu verdanken, dass sie ein Stück Vergangenheit in ihrem Hause in der Breiten Gasse bewahrt hat. Ihr Schwiegervater Franz Donhauser übte dort über Jahrzehnte hinweg den Beruf des Hufschmieds aus. Als Meister seines Fachs beschlug er hauptsächlich Pferde. 

Meist geschah dies im großen Hausgang, wo dann immer die Türe offenblieb, um genügend Licht zu haben. Im Winter zog deshalb auch viel Kälte durch das Haus.

Franz Donhauser kam 1930 aus Berching nach Vilseck, wo er sich mit Rosa Kellermann vermählte. Er übernahm die Hufschmiede seines Schwiegervaters Kaspar Kellermann, der in der Region Oberschmied war.

Die damalige Schmiede ist noch im Original-Zustand erhalten. Mit ein wenig Fantasie sieht man noch das Feuer in der Esse brennen und den Meister an seinem Amboss stehen, wo er die glühenden Eisen hämmert. Das Werkzeug hängt gebrauchsfähig an der Wand und zeugt von der Ordnungsliebe seines Herrn. 1978 verstarb Franz Donhauser sen. im Alter von 79 Jahren.

Auch Elisabeth Donhausers Mann, Franz jun., hat noch das Schmiedehandwerk erlernt und die Gesellenprüfung abgelegt. Er hat aber nicht mehr lange in diesem Beruf gearbeitet. Es gab keine Pferde mehr in der Landwirtschaft, die zu beschlagen gewesen wären, und auch sonst hat das Handwerk seinen Herrn nicht mehr ernährt. So verdiente er im Südlager und als Nebenerwerbslandwirt sein Brot. Doch war ihm seine Schmiedewerkstatt als Hobbyraum immer nützlich und lieb.

Elisabeth Donhauser, die 2021 verstorben ist, sah keinen Grund, die Schmiede auszuräumen. In dem großen Haus, das sie nach dem Tode ihres Mannes allein bewohnte, war für sie genügend Platz vorhanden. So blieb dieses Stück Vergangenheit bis heute lebendig.

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