Vilseck: Babydecke wieder aufgetaucht

Dass nichts im Leben für immer verloren ist, beweist folgende Geschichte

Sieglinde Winkelmaier (rechts) freut sich zusammen mit Hildegard Trettenbach, der Leiterin der Kleiderkiste, über die wieder aufgetauchte Babydecke

Die Vilseckerin Sieglinde Winkelmaier nahm 2020 beim Vilsecker Faschingszug teil. Die Pferdefreunde reihten sich damals unter dem Motto „ Steigende Geburtenzahlen in Vilseck“ mit einer Fußgruppe ein. Dabei ließ sich Sieglinde, als Baby verkleidet in einem Kinderlaufstall durch die Straßen fahren. Mit dabei war ihre Wolldecke, die sie schon seit Babyzeiten besaß und die ihr lieb und wert war.

Im anschließenden Faschingstrubel kam die schöne Decke leider abhanden. Und obwohl sie von ihrer Besitzerin lange gesucht wurde, tauchte sie nicht mehr auf. „Na ja, das ist ja nichts Ungewöhnliches bei Tausenden von Narren“, dachte sich Sieglinde und vergaß allmählich ihre geliebte Decke, die sie mittlerweile im Geiste schon abgeschrieben hatte.

Doch nach fünf Jahren tauchte das gute Stück wie Phoenix aus der Asche wieder auf. Sieglinde war inzwischen Vorsitzende der Kolpingsfamilie und deshalb auch verantwortlich für die Kolping-Kleiderkiste in Schlicht. Ein Zufall wollte es, dass sie gerade dort anwesend war, als die Decke aus einem abgegebenen Altkleidersack entnommen und in ein Regal gelegt wurde.

„Das ist ja meine Decke!“, rief sie begeistert aus. „Die habe ich fünf Jahre lang vermisst!“ Glücklich konnte sie das Fundstück wieder in Empfang nehmen, selbstverständlich kostenfrei.

Aber wo hat sich die Babydecke all die Jahre befunden? Vermutlich war sie damals nach dem Faschingszug von der inzwischen verstorbenen Pferdefreunde-Vorsitzenden Marianne Weiß mit nach Hause genommen worden und hätte nun von den Hinterbliebenen entsorgt werden sollen.

„Da ist es doch gut, dass es die Kleiderkiste gibt“, meinte Leiterin Hildegard Trettenbach.

„Übrigens sind unsere Räume in der Vilstalstraße in Schlicht jeden Donnerstag von 15 – 17 Uhr für Annahme und Verkauf geöffnet.“