Vilseck: Wasser- und Bodenverband (WaBo) - Begehung des Verbandsgebiets

Nach der Vilsregulierung 1926 und Trockenlegung des Stadtweihers wurde zu Beginn der 30er Jahre der Wasser- und Bodenverband –Vilsregulierung Vilseck- gegründet. Noch heute gibt es ihn. Er steht unter Aufsicht des Landratsamtes Amberg-Sulzbach, dem der jährliche Haushaltsplan vorgelegt werden muss.

Der WAB hat laut Satzung die Aufgabe, die Kulturgräben in seinem 240 Hektar großen Verbandsgebiet, die zur Vils hinführen, instand zu halten. Das ist in Zeiten des Umweltschutzes oft gar nicht so einfach. Manche Gräben dürfen wegen geschützter Amphibien nicht mehr ausgebaggert werden und sind inzwischen verlandet. Auch der Biber macht große Sorgen.

Viele Grundstücke gehören mittlerweile dem Bund Naturschutz, sprich, dem Wasserwirtschaftsamt. Dennoch kann der Verband mit seinem Vorsitzenden Christian Ströll-Winkler nicht über Arbeit klagen, zumal dem Verband 170 zahlende Mitglieder angehören.

Voraussetzung für das Tätigwerden ist jedoch, dass man beanstandete Gräben vor der Auftragsvergabe in Augenschein nimmt und sich vor Ort ein Bild macht, was getan werden kann oder nicht. Dies geschieht seit vielen Jahren immer am Karfreitag. Da nehmen sich die Ausschussmitglieder Zeit für ihren WaBo. WaBo steht für Wasser- und Bodenverband. Diese Abkürzung hat der einstige Vorsitzende Andreas Winkler geprägt, der das Amt  32 Jahre innehatte.

Die Karfreitagssitzung begann viele Jahre in den jagdlichen Räumen von Ausschussmitglied Karl Gutmann, der inzwischen leider verstorben ist. Da durfte natürlich auch ein Schluck Starkbier nicht fehlen. Nach Besprechung der wichtigsten Themen machte man sich auf und fuhr zur Begehung in das Verbandsgebiet. Das ist auch heute noch so.

Man sucht die beanstandeten Gräben oder Überfahrten auf, nimmt sie in Augenschein und bespricht, wie die Probleme gelöst werden könnten, bzw. wie die weitere Vorgehensweise ist. Meist wird Georg Fenk mit seinem Kleinbagger beauftragt, bei passender Witterung tätig zu werden.

Dann geht es weiter zur nächsten Station. Wenn man inzwischen auch gut mit Autos überall hinkommt, sind doch zum Erreichen mancher Orte auch Gummistiefel gefragt. Da sind einige Kilometer Fußmarsch keine Seltenheit. „Wir haben schon jedes Wetter am Karfreitag erlebt“, erzählt der Vorsitzende. „Es gab oft Schnee, Wind, Regen und große Kälte. Aber meistens meinte es der Wettergott gut mit uns“, fügt er an.

Ob Regen oder Sonnenschein, der Karfreitag endet immer beim Mittagessen in Seiboldsricht. Hier bringt Schriftführerin Rosi Hasenstab alles stichpunktmäßig zu Papier, um dann zuhause das Begehungsprotokoll erstellen zu können.

Vor der Karfreitags-Begehung treffen sich die Ausschussmitglieder zu einer Sitzung, wie hier bei Karl Gutmann (links). Vorsitzender Christian Ströll-Winkler (Zweiter von rechts) begrüßt die Teilnehmer und leitet die Sitzung

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Im Verbandsgebiet werden auch solche Gräben in Augenschein genommen, die bereits durch Georg Fenk ausgebaggert worden waren

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Auch Schnee und Kälte halten die Ausschussmitglieder nicht von ihrer alljährlichen Verbands-Begehung ab. Gewissenhaft besprechen sie die weitere Vorgehensweise in Sachen Gräbenreinigung

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