Vilseck: Kulturgut Bauerngarten

„Endlich kann ich richtig viel Zeit in meinem Garten verbringen!“, strahlt Marliese Rumpler. Seit die gelernte Dorfhelferin im Ruhestand ist, findet man sie immer häufiger in ihrem Blumenparadies, wie sie es nennt. Hinter ihrem Bauernhof befindet sich am Kreuzungspunkt zum Altmühlweg hin der kleine Garten, der ihr so ans Herz gewachsen ist.

Marliese Rumpler hat viel Freude an ihrem BauerngartenMarliese Rumpler hat viel Freude an ihrem Bauerngarten, den man auf dem Altmühlweg hinter dem Weihertor bewundern kann

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Spaziergänger und Radfahrer halten gerne an und bewundern Marlieses Blumenvielfalt. Für ein kleines Schwätzchen am Zaun ist die 64-Jährige immer zu haben. Sie hat wahrlich einen grünen Daumen und weiß genau, wann und wo sich welche Pflanzen am wohlsten fühlen. Da findet sich zwischen Nelken und Rittersporn auch schon mal die eine oder andere exotische Schönheit. „Mein Garten verändert sich jedes Jahr“, sagt sie, „denn ich bekomme immer mal wieder Ableger oder Blumensamen geschenkt, oder ich tausche Pflanzen mit anderen Gartenfreunden.“

Bei Familien, bei denen sie schon als Dorfhelferin tätig war, durfte sie sich auch aus deren Garten etwas mitnehmen. „Da werden immer wieder schöne Erinnerungen wach.“ Gelbe Rüben, Erdäpfel, Zwiebeln, Bohnen, verschiedene Salatsorten, Broccoli, Rosenkohl, Küchenkräuter und Erdbeeren dürfen im Garten nicht fehlen.

Alles blüht und gedeiht um die Wette und das vor allem, weil Marliese keinen chemischen Dünger verwendet sondern nur auf Stallmist schwört. Das einzige, was Schwierigkeiten macht, ist die unverwüstliche Ackerwinde. Auch den zahlreich vorhandenen Schnecken, die es besonders in Vilsnähe reichlich gibt, muss sie gewaltsam zu Leibe rücken.

Das Umstechen im Herbst kommt für Marliese nicht in Frage. „Ich reiße höchstens mal einiges von Hand aus“, erklärt sie. Wenn sich die Ackerwinde aber zu sehr verbreitet, dann wird im Frühjahr mal schnell zum Spaten gegriffen, um dem Unkraut einigermaßen Herr zu werden.

„Ich bin ein Kind der Natur, ich lebe mit der Natur und von der Natur“, betont die Hobbygärtnerin. Gerne verschenkt sie auch mal eine Zucchini oder eine Gurke an ihre Zaungäste. Selbst Nachtwächter Tschung bekam schon einen Blumenstrauß, womit er seiner Gattin eine große Freude bereiten konnte.

So macht der Garten nicht nur seiner Besitzerin Freude sondern allen, die ein paar Minuten dort verweilen. Und darum ist der Bauerngarten von Frau Rumpler eigentlich zu einem Kulturgut geworden, wovon es leider nicht mehr so viele gibt. Dass Marliese mit und in ihrem Paradies noch lange ihren Ruhestand abwechslungsreich gestalten kann, das wünschen wir von Herzen.

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