Vilseck-Sorghof: 70 Jahre Herz-Jesu-Kirche in Sorghof
Die neue Herz-Jesu-Kirche in Sorghof wurde am 19. August 1951 durch Erzbischof Dr. Michael Buchberger feierlich eingeweiht
Im Jahr 1951 gab es in Sorghof zwei große Festtage, nämlich den 18. und 19. August. An diesen Tagen erhielt die neue Herz-Jesu-Kirche ihre feierliche Weihe. Auch viele Alt-Haager und Alt-Langenbrucker wohnten der Festmesse mit Erzbischof Dr. Michael Buchberger bei.
Blicken wir in die Geschichte zurück
Die geplante Erweiterung des 1908 angelegten Übungsplatzes hatte zur Folge, dass 1937 mit der Ablösung und Räumung von rund 30 Ortschaften begonnen wurde. Allein 150 Familien aus der Gemeinde Langenbruck mussten ihre Heimat verlassen und zerstreuten sich in alle Winde. Auch die Gemeinde Haag wurde abgelöst. Viele wollten jedoch nicht weit fort von der alten Heimat. So entstand in der Nähe des „Sorghofbauern“ die neue Siedlung Sorghof.
Dennoch entwickelte sich in Langenbruck nach dem 2. Weltkrieg fast wieder normales Leben. Einheimische und Flüchtlinge besiedelten den Ort erneut, und auch das kirchliche Leben wurde 1947 mit Pater Martin Vitzthum wieder belebt. Da kam 1948 ein neuer Räumungsbefehl für Langenbruck. Alles wurde dem Erdboden gleichgemacht, nur die Kirche, das Pfarr- und Mesnerhaus blieben übrig.
Inzwischen steht an Stelle des einstigen Gotteshauses nur noch ein Gedenkstein und außerdem der Friedhof.
Die Ausgesiedelten forcierten nun das Vorhaben, in Sorghof eine neue Kirche zu bauen. 1949 gründete man einen Kirchenbauverein unter Vorsitz von Hans Weber. Durch die besondere Unterstützung des Regensburger Bischofs Michael Buchberger war es möglich, dass Geistlicher Rat Josef Hösl am 14. August 1950 den ersten Spatenstich machen konnte. Am 3. September 1950 fand die feierliche Grundsteinlegung des neuen Gotteshauses statt.
Ein Tag des Dankes an Gott, dem Geber alles Guten, war das Richtfest am 18. November 1950. Großer Dank galt dabei auch dem Regierungsbaumeister Beckers aus Regensburg, dem Maurermeister Rösch aus Sigl und den Zimmerleuten Andreas und Sebastian Kraus aus Sorghof.
In der Amberger Zeitung war zu lesen: „Wie man schon jetzt erkennen kann, werden Bau und Innenausstattung von größter Einfachheit durchherrscht sein. Die Bauform der Kirche atmet den Geist der Romanik und ihrer monumentalen Einfachheit.
Der Altar bildet den Brennpunkt des ganzen Raumes. Dahinter hängt das Kreuz als Zeichen des Opfers, das sich am Altar vollzieht, und als Herz-Jesu-Bild soll es zugleich den Titel der Kirche ausdrücken.“ An die alte Langenbrucker Kirche erinnern Orgel, Glocken und Kreuzweg.
Neun Monate nach dem Richtfest war das Werk vollendet. Die fast 1000 Gläubige zählende Gemeinde hatte nun ein neues Gotteshaus. Bei der Einweihung am Sonntag, 19. August 1951, gab Erzbischof Dr. Michael Buchberger seiner Freude darüber Ausdruck, dass sich die Ausgesiedelten, die so viel Leid ertragen mussten, mit ihrer Kirche einen neuen Mittelpunkt geschaffen hatten.“
Am Nachmittag des Weihetages erhielten das neugebaute Schulhaus und der neue Pfarrhof die kirchliche Segnung durch Expositus Martin Fitzthum.
Gleich nach diesem Jubelfest ging man an den Bau eines neuen Pfarrheims. In kürzester Zeit entstand neben der Kirche das Pfarr- und Jugendheim St. Wolfgang. Es erhielt genau ein Jahr später, nämlich am 19. August 1952, seine kirchliche Weihe. 1973 wurde es mit enormer Eigenleistung umgebaut und erweitert. Man sieht, dass die Sorghofer schon immer mit großem Fleiß und Zusammenhalt vieles zu leisten im Stande waren.
Seit 70 Jahren ist die Herz-Jesu-Kirche Mittelpunkt der Ortschaft Sorghof
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