Vilseck: Alte Vilsecker Geschäfte - Pröls und Hammerspecht

In der Serie „Alte Geschäfte“ sehen wir uns nun in der Froschau um - Gemischtwarenladen Pröls

Der Pröls-Laden in den 1960er-Jahren. Rechts die Pieta, die in der Froschau auf dem Platz der 1869 abgebrochenen Spitalkirche eine neue Heimat fand. Bis zur Errichtung des Kriegerdenkmals stand die Pieta auf dem Kirchplatz

Das Haus in der Froschau Nr. 61 gehörte der Familie Zeder, die es 1928 an Martin und Margareta Pröls verkaufte. Hier richtete sich die junge Margareta, geb. Weiß (Staabauer), ein Gemischtwarengeschäft ein. Der Laden ging gut.

Das meiste gab es damals offen zu kaufen. Mehl und Zucker wurden in Papiertüten, genannt Guggern, abgewogen. Für Bratheringe und Sauerkraut brachten die Leute eigene Töpfe und Heferler mit. Essig und Öl wurde in die mitgebrachten Flaschen gefüllt. Beim Pröls war auch die Milchsammelstelle, eine Kohlenhandlung, und schließlich kam das Fuhrgeschäft hinzu.

Nach dem Krieg ging es weiter aufwärts. Die Pröls-Mutter war nun hauptsächlich mit Büroarbeit beschäftigt und hielt alle Fäden in der Hand. 1953 starb plötzlich ihr Mann Martin mit 57 Jahren. Doch das Leben musste weitergehen.

Um den Laden, der von Edeka beliefert wurde, kümmerten sich nun in erster Linie die Töchter Rosl und Anne, später Schwiegertochter Cilli. Im Angebot waren dann auch Molkereiprodukte, Kaffee, Waschmittel, Zigaretten und Süßigkeiten.

Zudem gab es bei Pröls auch Kurzwaren, Wäsche, Handtücher, Schürzen, Strümpfe, Stickgarn und Wolle. Es war halt ein richtiger Kramerladen. Im Sommer wurden auch Schwarz- und Preiselbeeren aufgekauft.

Als die Supermärkte langsam überall Einzug hielten, rentierte sich der Laden nicht mehr. Er wurde 1984 geschlossen.
Zum Foto „Pröls-Laden“: In den 1930er-Jahren gab es in Vilseck den Kolonialwarenladen Pröls.

Das Bild zeigt die ersten Besitzer Margareta und Martin Pröls mit ihren Töchtern an der Ladentüre.

Fortsetzung: Vilseck: Alte Vilsecker Geschäfte: Wirtshaus Hammerspecht

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